79 Messerangriffe täglich – Manuel Ostermann über Polizei am Limit
Shownotes
79 Messerangriffe jeden Tag, allein in Deutschland.
Polizisten werden im Minutentakt Opfer von Gewalt, während Ermittler in Fällen von sexualisierter Gewalt gegen Kinder täglich mit Bildern konfrontiert sind, die kaum auszuhalten sind. Gleichzeitig redet die Politik Probleme klein und lässt die Polizei am Limit zurück.
In dieser Folge von Tommy Unlocks spricht Manuel Ostermann, stellvertretender Vorsitzender der Bundespolizeigewerkschaft, offen über die dramatische Lage: Migration, Überlastung, Politikversagen und die unbequemen Wahrheiten, die viele nicht hören wollen.
Eine Folge, die schockiert, provoziert und den Blick auf die Realität der Polizei in Deutschland verändert.
🎧 Jetzt überall hören: https://linktr.ee/tommyunlocks
Produziert von: MIGUEL DITTUS Kamera & Schnitt: https://www.instagram.com/miguel.dittus
🔗 Mehr zu Manuel Ostermann: 📸 Instagram: https://www.instagram.com/manuel_ostermann
📲 Folge Tommy: 📸 Instagram: https://www.instagram.com/tommy.unlocks
Transkript anzeigen
Transcript – Podcast Manuel Ostermann Manuel, vielen Dank für dein Besuch und deine fünf-stündige Anfahrt nach Stuttgart aus Münster. Wie lange bist du gefahren?(...) Ja, knapp fünf eineinhalb Stunden bin ich jetzt gefahren, aber mache ich gerne. Dann bist du irgendwie so ein 4 Uhr morgens, 4 Uhr über 30 morgens losgefahren nach Stuttgart? Ja, genau. Richtig. Wahnsinn. Manuel,(...) für die Zuschauer, die nicht wissen, wie das jetzt zustande kam, dass quasi, ich würde jetzt mal sagen, die Stimme der deutschen Polizei mir ging über. Ich habe vor ein paar Wochen einen Aufruf auf Instagram gemacht und das kam daher.
(...)
Ich habe ein Reaktion-Video gemacht auf ein Problemhaus in Göttingen, das so 432 Wohnanheiten besitzt. Ich bin ja selber aus der Immobilienbranche und in diesem Beitrag ging es darum, dass eine Eigentümer noch vier Wohnungen hat und die anderen Wohnungen jemandem gehörende pleite gegangen ist und der jetzt irgendwie Grundsteuer, Müllabfuhr oder was das sich nicht alles alleine tragen muss und darauf habe ich reaktet.
(...)
Und dann hat mir ein Polizist eine Privatnachricht geschrieben, der für diesen Bezirk zuständig ist und gesagt, hey,(...) in diesem Beitrag wird nicht alles gesagt. Ich kann aber nicht näher drauf eingehen, sonst weiß man sofort, wer ich bin und ich habe Angst, dann mein Job loszuwerden. Und das fand ich so krass,(...) das als Anlass zu nehmen, jemanden einzuladen, der etwas höherrangiger ist oder der vielleicht auch das Ganze ganz gut überblickt, was hier in Deutschland passiert, wie wird man Polizist, welche Vorteile bringt das, welche Nachteile hat das und habe dann eine Story an dem Tag gemacht direkt. Ich bin so jemanden, der sehr proaktiv handelt und da ich weiß, dass bis jetzt viele Polizisten und Polizistinnen folgen, da ich ja oft angesprochen werde, ob das jetzt die Bundespolizei ist oder auf der Straße von der Streife, habe ich einen Aufruf gemacht und sehe da, es hat gleich die richtige Person erreicht, denn du hast mir am selben Abend noch geschrieben und hast gesagt.
(...)
Ja, also ich habe grundsätzlich erstmal was spannend, weil mit der Intention, mit der du quasi in die Öffentlichkeit gegangen bist, hast du offensichtlich einen Volltreffer gelandet, denn ich habe super viele Nachrichten bekommen, eben genau mit der Story, die du gemacht hast und dann habe ich mir gedacht, hey, pass auf,(...) ich schreibe ihn an und sag einfach mal, komm, lass uns miteinander sprechen, du suchst jemanden, hier hast du jemanden und ja, so sind wir jetzt zusammengekommen. Das war auch wirklich direkt gemetscht gefühlt so, wir haben uns kurz geschrieben, wir haben telefoniert, dann hast du mir dein Buch zugesandt, welches man immer noch kaufen kann, dein aktuelles Bestseller schon wieder bei Spiegel und ja, haben das auf relativ kurzen Weg hinbekommen, denn wie schon erwähnt mir folgen sehr viele Polizisten, ich habe auch sehr viele Kunden, die Polizisten sind, die bei mir mobilen gekauft haben, höhereingege Polizisten, auch aus dem Raum Frankfurt, eine
(...)
höhereingege Polizistin, der eingegende Polizisten, Polizisten, denen ausbildet und deswegen fand ich das so interessant, weil diese Berufsgruppe wohl sich sehr stark zum Thema Finanzen interessiert.
(...)
Was glaubst du eigentlich so selber als Polizist, wo das herkommt, dass viele Polizisten oder Beamte mir folgen und sagen, hey, die finden das ganz cool, was ich mache?
(...)
Ich glaube, also grundsätzlich mal, man hat natürlich unterschiedliche Überzeugungen, warum man sich überhaupt für den Beruf als Polizeibeamter entscheidet. Eine davon wird sicherlich auch sein, dass man eben verbeamtet ist und verbeamtet bedeutet eben auch maximale Sicherheit in finanzieller Betrachtung und dann am Ende des Tages auch existenziell eine Sicherheit zu haben. Und ich glaube, und das muss man auch über Polizisten wissen, wir sind ein sehr eigenes Volk, würde ich schon fast sagen, und dieses eigene Volk priorisiert halt auch eben individuelle Sicherheit.
(...)
Und individuelle Sicherheit geht ja irgendwie nur durch Weiterentwicklung. Wo kann man investieren, möglicherweise? Wo kann ich mein Place to be finden für die Familie, mein geborgenen Ort? Und ich glaube, dass das daherkommt,(...) bin ja jetzt nicht der Experte zugegebenermaßen, aber dadurch, dass ich natürlich viel herumkomme und hier und da mit den Kolleginnen und Kollegen selbstverständlich auch spreche, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass das mit einer Motivation ist, warum eben auch Polizeibeamte dir insbesondere folgen.
(...)
Bist du selber in Immobilien investiert? Nein. Ich habe ein Eigenheim. Du hast ein Eigenheim. Genau. Also wenn man das als Investition betiteln will, ich als Leihe jetzt dann ja, ansonsten nein. Habt ihr auch tatsächlich noch nie Berührungspunkte mit gehabt? Gib auch offen zu. Ich bin bei uns im Haushalt nicht der Finanzminister und alles daran ist auch richtig so.(...) Händelt das dann deine Frau bei euch mit dem Finanzloth? Ja, und das war witzig. Find ich witzig.(...) Eine Sache, die für mich ganz, ganz krass geworden ist, als ich Immotomi wurde, war so, ich hatte so ein voreingenommenes Bild von Beamten, von Polizisten, Polizistinnen.(...) Man begegnet ja oft diesen Menschen und die wirken ja sehr kühl, unnahbar, sehr strukturiert, so ein bisschen wie Roboter auch so ein Stück weit.
(...)
Was ich krass fand, als ich die ersten Male und jetzt auch fast fünf Jahre danach oftmals mit Polizisten und Polizistinnen zu tun hatte, war, dass ich die Feststellung gemacht habe,(...) das sind ja auch nur Menschen.
(...)
Das sind auch nur Menschen mit Gefühlen, mit Vorlieben, mit Interessen, wie zum Beispiel Immobilien oder wie auch immer, oder Finanzen sich irgendwie abzusichern, die Familie abzusichern, weil du bist ja nicht vielleicht ein lebenslang Beamter oder Beamtin, oder du möchtest die Vorzüge nutzen, wann nach wie vor sind ja Beamten sehr beliebt bei Banken, was die Finanzierbarkeit angeht.
(...)
Aber das war für mich ganz krass zu beobachten, wie viele kamen und mit was für einer Herzlichkeit man mir begegnet und wie cool Polizisten hier eigentlich auch sein können, außerhalb so dessen, was man so vielleicht wahrnimmt, oder in welche Schubblade du sie steckst. Was glaubst du, woran liegt das so ein Stück weit so, dass man denkt zu, hey, Polizisten oder Polizistinnen, die nicht so keine Menschen sind, das sind alles Roboter, die haben ja keine Gefühle, die agieren ja nur. Und tatsächlich so hinter dieser Fassade steckt ja auch nur Mensch wie ich oder wie jemand anderes, der auch Gefühle hat, gute Tage, schlechte Tage. Das ist total spannend, dass du das sagst, weil das ist ein riesen Thema, was ich auch immer wieder anspreche. Wir sind Menschen in Uniform, die jeden einzelnen Tag in den Dienst gehen, um Menschen in Deutschland zu schützen. Die haben Gefühle, die haben Sorgen, die haben Erwartungen, Hoffnungen, die haben auch Ängste.
(...)
Und eins macht uns dann doch schon aus. Und das ist die Neutralität, wenn wir in diese Uniform gehen und dann raus auf die Straße fahren oder eben im Kommissariat unsere Ermittlungsarbeit machen. Das ist wichtig, denn der in Deutschland neben dem Mensch muss sich auf eine neutrale Polizei verlassen können. Und das bedeutet auch, dass wir bestimmte Parameter erfüllen an maximaler Professionalität, an maximaler Neutralität, an Ausgeglichenheit. Deswegen ist die karakterliche Eignung für den Polizeidienst auch eine wesentliche Voraussetzung schon bei der Einstellung. Auf der einen Seite und auf der anderen Seite sind die Polizisten total charmant, lebensfroh, oft auch Familienmenschen. Wir feiern auch mal gerne.
(...)
Es ist halt, und ich glaube, das ist gar nicht so schlecht, dass der Mensch im Hintergrund erstmal so ein kühles Bild eines Polizisten sieht. Weil dieses kühle Bild vermittelt ja ein Stück weit Seriosität, Sicherheit und auch dieses,(...) der ein oder andere wir sagen, unnahbare. Ist in der Frage der Autorität und den Vorteil bei Durchsetzung polizeilicher Maßnahmen möglicherweise von entscheidender Bedeutung.
(...)
Wir dürfen aber eben auch nicht vergessen, dass Polizisten auch ganz anders können. Wir haben ja kennen ganz viele Videos, wo die bei großen Festivitäten damit getanzt haben oder sich das Mikrofon geschnappt haben und mitgesungen haben. Auch das ist eben Polizei. Und ich glaube, ich fasse es mal so zusammen, dass eine tun, ohne das andere zu lassen, trifft es vielleicht ganz gut, wenn wir über Polizisten sprechen.
(...)
Du hast gerade von charakterlichen Eigenschaften gesprochen, was die Eignung eines Polizisten oder einer Polizistin angeht. Gehen wir mal davon aus, ich werde jetzt 41, werde 42, werde jetzt so 22, 23 Jahre jünger. Und ich möchte mich dafür entscheidend, den Weg zu gehen, einen Polizist zu werden. Was für charakterliche Eigenschaften benötige ich, von denen du gesprochen hast, wahrscheinlich auch auf psychischer Basis irgendwo gesehen, ein Stück weit.
(...)
Welchen Weg muss ich, also was muss ich mitbringen, um die Eignung zu haben, ein Polizist zu werden?(...) Also ich glaube da ganz fest dran, dass das kein Beruf ist, sondern eine Berufung. Wenn man in den Polizeidienst geht, weil man das imi ganz toll findet, aber nicht zu 100 Prozent hinter steht, dann wird das nichts. Da wird man da auch nicht wirklich.(...) Also viele, wenn nicht sogar fast alle, gehen dahin, weil es einfach in die Kinderwege gelegt worden ist.(...) Und also Resilienz, Stressresilienz ist ein ganz großer Faktor. Wir erleben jeden einzelnen Tag so viele kaputte Sachen eigentlich. Polizei ist ja immer da, wo es brennt, immer da, wo es nicht schön ist, immer da, wo Kriminalität ist, wo Leid ist, wo Todeserfahrungen gemacht werden. Also wir sehen ganz viel, aber selten positiv. Es sind ganz wenige Momente, wo man wirklich sauer, das war ein tolles Momentum.
(...)
Und das muss man verarbeiten. Damit muss man umgehen können. Man braucht auch kommunikativ, muss man eine Schnittstelle schüren können, weil das schärfste Wort, die schärfste Waffe eines Polizeibandes ist das gesprochene Wort. Die eskalierend wirken.(...) Wir müssen gespürt dafür entwickeln, wer steht gerade vor uns. Ich rede mit dir anders als mit Jugendlichen am Hauptbahnhof oder sonst wen. Also adressatengerechte Sprache nennt man das, um diese polizeiliche Maßnahme auch um durchzusetzen. Da passen viele Faktoren hinein. Aber eins ist wichtig, glaube ich,(...) wenn man als junger Mensch sich entscheidet, zur Polizei zu gehen, kann man gar nicht wissen, was alles auf ein wartet. Aber man ist vorher denn auch. Und vieles lernt man auch. Nicht in der Polizeischule auch, aber vor allem draußen auf der Straße. Wenn man mit den Menschen in den Kontakt geht, wenn man individuelle Erfahrungen macht. Und ja, wenn man auch mal Fehler macht. Und ich glaube, dieses Gesamtbild ist es dann. Und natürlich, was auch wichtig ist als karakterliche Eignung, man muss verstehen, dass man eine zweite Familie bekommt. Weil man sehr viel Zeit mit den Kolleginnen und Kollegen verbringt, möglicherweise, nachdem wo man eingesetzt ist, deutlich mehr als mit der eigenen Familie. Und deswegen spreche ich auch immer von Polizeifamilie. Es geht weit über den Status von Arbeitskollegen hinaus. Und da kann ich ein Lied von singen, was ich schon mit meiner Polizeifamilie geteilt habe, weil ich stunden über stunden mit dem Auto saß, ne, meinander im Einsatz war und mich auf die Blind verlassen konnte. Das ist auch so ein Aspekt.
(...)
Musst du ja auch. Also ich bin ja in meiner Arbeit, in meiner tagtäglichen auch mehr mit meinen Geschäftspartnern und Mitarbeitern zusammen als mit meiner eigenen Familie. Deswegen kann ich das bestätigen.
(...)
Und um das nochmal aufzugreifen, was du gesagt hast, du musst dich ja auch irgendwo ein Stück weit blind auf die Kolleginnen und Kollegen verlassen können. Weil wenn du jetzt bei einem Einsatz bist, wo es brennt, wortwörtlich, wie du es gerade gesagt hast. Und es gibt eine Situation,(...) da musst du dich ja blind aufeinander verlassen können. Da musst du ja der eine auf den anderen aufpassen, falls irgendwas passiert. Weil es sind ja immer unvorhergesehene Situationen. Du kannst dich ja nicht auf alles vorbereiten in der Polizeischule. Es gibt ja dann doch Dinge auf der Straße.
(...)
Ein Mensch kann durchdrehen, keine Ahnung, zückt das Messer, was, was ich. Man weiß es ja nicht. Und dann muss, glaube ich, der eine auf den anderen aufpassen, rücken an rücken auf gut Deutsch. Und da musst du dich hundert Prozent aufeinander verlassen können. Weil sonst hast du ja ein Problem, glaube ich, im Alltag. Wenn du in brenzliche Situation reinkommst und die Kolleginnen und Kollegen überblickt nicht die Gesamtsituation. Ja, total. Also, grundsätzlich, wir brauchen ein hohes Maß an Aus- und Fortbildung. Warum? Weil Automatismen trainiert werden müssen. Das fängt mit ganz banalen Dingen an. Wo habe ich meine sogenannten Führungs- und Einsatzmittel? Wo ist mein Pfefferspray? Wo ist meine Schusswaffe? Wo ist der Schlagstock? Weil in Stresssituationen, genau, setzt das Gehirn in dieser Frequenz genau aus. Und die Doppelsikunde, die man möglicherweise darüber nachdenkt, wo jetzt dieses Führungs- und Einsatzmittel ist, ist diese Doppelsikunde, die einem selbst oder einer dritten Person, möglicherweise sogar am schlimmsten Fall, das Leben kostet. Deswegen sind diese Handlungsautomatismen ultra wichtig. Und die geht natürlich, die erreicht man nur in dieser Kontinuität in der Aus- und Fortbildung. Erster Punkt, zweiter Punkt, dann muss man sich mal bewusst werden. In Deutschland wird aktuell alle fünf Minuten ein Polizeibeamter auf einer Straftat. Alle fünf Minuten. Ob vor einer Straftat? Über 300 Straftaten gegen Polizeibeamte mit Gewaltbezug pro Tag.
(...)
Das bedeutet also auch in der Schlussfolgerung, dass ein Polizist sich heute von seiner Familie verabschiedet, in den Dienst geht und ganz sicher nicht mehr weiß, ob er heile wieder nach Hause kommt. Beispiele gibt es, da leider Gottes häufig genug. Jetzt vor Kurzem im Saarland? So ist das. Und man muss auch einzig mal bedenken, da wo die Menschen wegrennen, geht die Polizei ja rein. Alles daran ist richtig und auch notwendig. Aber was ich damit zum Ausdruck bringen möchte,(...) wie du es gerade richtig sagt, ist aus ganz banalen Alltagslagen werden auf einmal lebensbedrohliche Einsatzlagen. 79 Messerdelikte pro Tag bedeutet 79 Mal lebensbedrohliche Einsatzlage pro Tag in Deutschland.(...) Und da muss man funktionieren. Da muss man sich blind aufeinander verlassen können. Aber etwas, das kann man nicht antrainieren. Das kann man auch im Vorfeld nicht sagen. Wie reagiert man als individuelle Person in so einer Stresssituation?
(...)
Man ist ein Mensch mit Gefühlen, mit Emotionen, mit Ängsten. Die kann man in größten Teilen unterdrücken. Durch Handlungsautomatismen? Aber wie kann man nicht abstellen?(...) Und deswegen erleben wir hier und da auch mal so Bilder, wo sich der geneigte YouTube-Zuschauer fragt, was machen die denn da, wenn die zum Beispiel hinter einem Messertäter einfach nur hinterherlaufen? Oder mit mehreren Polizeibeamten im Kreis? Ein Messerangreifer auf dem Boden sprechen wollen, warum greift denn da da keiner ein?(...) Das hat ganz unterschiedliche Aspekte, aber auch ein Aspekt ist natürlich, wie reagiert denn der Mensch vor Ort? Weil man darf immer eins nicht vergessen.
(...)
Und das muss sich jeder mal so vor Augen halten, wenn er wieder mal pauschal aufsteht und die Polizei kritisiert in solchen Handlungssituationen.(...) Wenn man in so eine Maßnahme reingehen, nehmen wir jetzt mal das Messer. Gibt es eigentlich nur zwei Optionen? Im besten Fall ist man verletzt, im schlimmsten Fall ist man tot.
(...)
Das ist die Ausgangslage. Dazwischen gibt es auch nichts mehr. So ist das. Und das muss man halt überlegen und deswegen, ich sage ja nicht, Polizisten machen immer alles richtig. Ich sage auch nicht, das sind die besten der Welt. Aber ich sage, jedem Menschen, die nicht wertschätzend gegenüber Polizeibeamten sind, denkt doch mal darüber nach, was die eigentlich jeden Tag zu leisten bereit sind, in solche Situationen reinzugehen. Und mit dem Tag, wo ich die Uniform anziehe und in meinen Streifenwagen mich hinsetze, erkläre ich mich absolut dazu bereit, dass wenn das Leben eines fremden Menschen bedroht ist, ich im Zweifel mein eigenes dafür lasse. Und das muss man sich mal vor Augen halten.
(...)
Das bringt mich zu einer Aussage, was du gerade gesagt hast, und zwar, zeig mir einen Menschen, der fehlefrei ist. Gibt es nicht. Zeig ihn mir.
(...)
Ob er Präsident ist, ob das sein Polizist ist, ob das, wer auch immer sein mag. Egal, welchen Menschen, egal in welcher Situation, in welcher Lage, welchen Rang, welche Position diese Mensch hat,(...) es gibt ihn nicht, dass er komplett fehlepreis. Und das bringt mich auch wieder auf meine Aussage vorhin, dass hinter jedem Beamten, hinter jedem Uniform halt immer noch ein Mensch steckt und kein Roboter. Das ist ja keine KI. Aber selbst auch KI macht Fehler nach wie vor. Und insofern habe ich immer das Gefühl, das wird so ein bisschen mit zweierlei Maß bemessen. Man hat so eine Erwartungshaltung, die Polizei darf gar keinen Fehler machen.
(...)
Also du kannst 100 Dinge richtig machen, wahrscheinlich als Polizist. Du machst eine Sache falsch und wirst dann eben an diese einen falschen Sache bemessen und nicht an den 100 richtigen Dingen, die du davor gemacht hast.
(...)
Wie lange bist du schon im Polizeieinsatz?
(...)
Also angefangen bin ich 2010, noch gar nicht so lange. 15 Jahre. So ist das. Und ich habe vieles erleben dürfen, ich habe viele Fehler machen dürfen, weil das verrückte ist ja, was heißt verrückt, das liegt ja in der Natur der Sache. Erstens ist Polizei eine lernende Organisation. Das heißt also jede Maßnahme, jeder große Einsatz an das wird nachbereitet, damit wir uns verbessern können. Und auch das ist kein Merkmal einer Polizei, sondern eigentlich das Merkmal des Lebens. Man wird nur dann besser, wenn man Fehler gemacht hat. So, weil man darauf aufbauen kann. Und das ist halt auch einfach menschlich. Problematisch ist es bei der Polizei, je nachdem in welchem Einsatz wir uns befinden oder in welcher Lage können Fehler gravierende Folgen haben. Richtig. Und deswegen hat sie auch die Polizei ein höheres Maß an öffentlichen Interesse, wenn dann Fehler passieren, ist in Ordnung.
(...)
Nicht in Ordnung ist, wenn existensten Bedrohtlager zerstört werden von(...) Polizeibeamten bis tief ins Private hinein. Und das erlebe ich immer häufiger.(...) Und gerade mit Social Media. Und da ist genauso der Punkt, wo ich sage, er leute Kritik völlig klar, Transparenz absolut, gerade weil Polizei Grundrechtseingriffe vollzieht. Aber bitte, lasst die Kirche im Dorf.(...) Ja, du hast natürlich seit Social Media ein ganz krasses Thema, das halt vieles aufgenommen wird. Viele Situationen, oftmals auch aus dem Kontext gerissen werden und sie dargestellt werden, wie ein Polizeibeamter greift durch, was für sich. Und dann weißt du ja gar nicht, was da vor passiert. Was ist denn passiert, bis die Person durchgegriffen hat? Gab's da eine Vorgeschichte? Gab's da keine Vorgeschichte? Es werden da sowemals Fetzen gezeigt, um halt ein Narrativ zu schaffen. Und dafür ist Social Media super dafür geeignet.(...) Aber du hast ja 2010 angefangen und mittlerweile bist du ja kein normaler Polizist mehr. Also in dem Sinne. Ich habe jetzt anfangs gesagt, du bist für mich so ein bisschen ein Stück weit die Stimme der Polizei geworden. Warum? Weil ich dich schon, glaube ich, in ZIG TV Sendungen gesehen habe, vom Frühstücksfernsehen bis, hast du nicht gesehen, in der Presse schon vertreten gewesen.
(...)
Ich weiß gar nicht mehr, was du, also da sind ja sehr, sehr viele Titel, die du besitzt, unter anderem Polizeigewerkschaft,(...) Vorsitzender, erster Sprecher. Also, weiß ich, vielleicht kannst du das alles mal kurz aufführen, was für Titel du mittlerweile trägst.
(...)
Ja, also ich bin Polizeibereamter, das ist richtig. Und richtig ist auch, dass ich so gut wie gar nicht mehr aktiv im Einsatz draußen bin. Ich sag bewusst so gut wie gar nicht mehr, weil,(...) ich sag mal, Lizenzen erhalte ich nach wie vor. Und ich bin auch sehr bemüht, wenn's im Zeitrahmen passt, noch mit auf die Straße quasi zu gehen. Ich bin 34, ich hab noch viele Dienstjahre zu gehen und ich hab nur ein Wahlamt. Und dieses Wahlamt kann auch schnell wieder vorbei sein.
(...)
Und am Ende muss ich auch dazu sagen, weil jetzt wirklich wichtig ist, ich hab keine Uniformologie, ganz im Gegenteil, ich lebe und liebe Polizei. Und deswegen könnte ich auch sofort wieder zurückgehen.(...) Und ja, ich bin Personalrat und darüber dann auch freigestellt, Personalratsvorsitzender.
(...)
Und dann, erster Stelle, vertretener Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft, Bundespolizei. Und das ist dieses gewerkschaftliche Engagement, wo ich mich dann auch für die Belange der Polizeiversuche einzusetzen. Wo ich hoffe, zu schaffen, dass ich für die Mehrheit der Polizeibeamten in Deutschland spreche. Und wo ich dann auch mitial natürlich auf diverse innenpolitische Themen aufmerksam mache. Aber ich tummel mich nicht nur in Medien rum, sondern meine Hauptarbeit ist natürlich gewerkschaftlich, erseits im stillen Kämmerlein Konzeption auszuarbeiten und am Ende des Tages als Sachverständiger im Deutschen Bundestag und in den Landesparlamenten, die gesetzlichen Vorhaben um und durchzubringen quasi, als Sachverständiger in den jeweiligen Innenausschüssen. Also, das politische Sprache als Lobby ist für die Polizei. So, kann man das vielleicht beschreiben. Das war jetzt sehr ausführlich. Was ich sehr krass finde, aus psychologischer Sicht, ich habe auch so ein bisschen meine Vergangenheit psychisch gesehen, ist,(...) du bist ja ein Stück weit jeden Tag mit Straftaten konfrontiert.
(...)
Und die Polizei oder ein Polizist oder eine Polizistin ist ja auch mit Tod konfrontiert, mit Mord oder Selbstmord oder man stirbt bei einem Autounfall oder wie auch immer Straßenbahn überfertigt.
(...)
Bist du schon mal einer solchen Straftat oder einer solchen Situation entgegengetreten, dass du mit Tod zu tun hattest? Also, ich selber habe die Situation zweimal gehabt.
(...)
Man muss aber dazu sagen, damals im Praktikum und dann später auf dem Weg zum Einsatz im Verkehrsunfall. Ich habe jetzt noch nicht so viele Negativerfahrungen, was das angeht, machen dürfen, gleichwohl körperliche Auseinandersetzungen, wie wurde schon in den Mund gespuckt, das habe ich schon erleben müssen. Wie wurde in den Mund gespuckt? Ja, kann ich vielleicht nachher nochmal kurz was zu erzählen. Jedenfalls ist es so, also was macht das mit einem? Wenn man solche Situationen erlebt,(...) damit geht ja jeder unterschiedlich um. Wir helfen uns ja auch viel untereinander. Die Behörde macht auch total viel mittlerweile, was das angeht. Aber man stumpft ja auch so ein Stück weit ab. Meine Schwester zum Beispiel arbeitet in der Intensivmedizin im Krankenhaus.
(...)
Wenn die über Tod spricht, würde ein Außenstehender sagen, wie respektlos ist sie eigentlich? Sie ist nicht respektlos, sondern das Berufsbezogen, so was nennt man selbst Schutz und alles daran ist richtig.
(...)
Und ich glaube auch, so ist es im Polizeiberuf. Da entwickelt jeder so seine eigene Methode. Ich bin ein kommunikativer Mensch, ich habe mich da mit Familie und Freunden unterhalten und bin bis zum heutigen Tag gut damit fertig geworden. Alle die, die es nur schwer verarbeiten können, dann kommen genau ich ins Spiel, wo ich mich dann sowohl als Personalrat als auch als Gewerkschafter hinsetze und den Leuten helfen, also von allem, was man sich so vorstellen kann, innerbörig, außerbörig, bis in die Familie rein.
(...)
Das machen wir auch und das hat auch nichts in der Öffentlichkeit verloren, aber das ist tatsächlich mit einer der Zeitintensivsten Arbeiten, die wir machen.(...) Ja, weil ich stelle mir das ganz schwierig vor. Also für mich persönlich, wenn ich jetzt damit konfrontiert werden würde,
(...)
öftermals jetzt natürlich nicht jeden Tag sicherlich, aber die Situation natürlich zu erleben,
(...)
einem toten Menschen zu begegnen oder einem Mord oder jemand stirbt bei sich auch in der Wohnung, kommt ja oft vor. Man merkt, der Nachbauer, der Nachbarin, der Richter, der Verwesung im Treppenhaus, das sind ja so Dinge, die brennen sich ja auch irgendwo in dein Hirn ein. Und da muss ja irgendwie psychisch auch damit klar kommen. Gibt es da eine Stelle auch bei der Polizei ein Stück weit jetzt außer dir, die quasi nur dafür zuständig ist, um die Beamten und Beamten abzuholen, auch irgendwo um denen irgendwie zu helfen und da zu sein? Weil ich glaube gerade am Anfang,(...) wenn du ja beginnst, in Dienst zu gehen, dann bist du ja noch nicht so abgeklärt in der Birne so ein Stück weit im Kopf, dass du das ja auch alles verarbeiten kannst und mitnehmen kannst. Dann brauchst du ja wahrscheinlich schon irgendwo auch Unterstützung von außen um das zu verarbeiten, weil ich kann mir schon vorstellen, wenn du das immer wieder über Jahre erlebst, wenn du jetzt irgendwann nicht lernst, so diese Relients und Abgeklärtheit auch irgendwo zu haben wie deine Schwester, dass sich das ja auch irgendwo mitnimmt. Ja klar, aber das muss man auch mal sagen. Wir haben Psychologen, wir haben Seelsorger, wir haben Phara, wir haben unsere Kolleginnen und Kollegen, wir haben mit Masse richtig großartige Dienstvorgesätze, die gerade junge Kolleginnen und Kollegen mitnehmen, auffangen, begleiten,(...) also wir achten das schon sehr aufeinander und es wird auch immer besser, innerbehördlich. Es wird immer besser, wir sind da mittlerweile, würde ich sagen, bundesweit, ich kann das nicht so pauschalisiert sagen, weil es gibt sicherlich auch Stellen, wo jetzt mir eine Kollegin oder ein Kollege sagen will, ab Manuel, das stimmt so aber nicht, deswegen nicht als pauschalizer, aber wir sind da schon richtig, richtig gut vorangekommen. Besser geht natürlich immer, ich will übrigens auch ein schlechter Gewerkschafter, wenn ich irgendwas perfekt finden würde, das wirst du bei mir nicht hören.
(...)
Aber ja, doch, wir sind da tatsächlich schon auf einem richtig guten Weg und alleine gelassen wird nie irgendjemand und wenn er das dienstlich nicht mehr ausschöpfen kann, dann kann er sich natürlich auch jederzeit an uns wenden, was für mich eine absolute Selbstverständlichkeit ist, also absolut gar keine zwei Meinungen.
(...)
Was macht das mit dir, wenn du gerade jetzt diese Serenen hörst,(...) ist das so bei dir so mittlerweile so ja, wie wenn die Uhr klingelt so oder weißt du dann so, okay, da passiert jetzt irgendein Einsatz? Ne, tatsächlich,(...) neugierig ist man ja immer, ich glaube, das ist so menschlich, aber ich fühle mich da jetzt nicht nach umdrehen oder so was. Ich finde das aber ganz spannend, wenn ich mit meinen Kindern unterwegs bin, die fahren ja voll drauf ab und dann ist man natürlich auch neugierig und... Papa, Papa, da ist die eine, da ist jedes Polizeiauto, ist da natürlich auch Papas Polizeiauto, das muss man aussagen. Also ich blick da mit einer anderen Faszination mittlerweile drauf, mit einer anderen Neugier.
(...)
Ich will vor allem eins nochmal sagen, weil das total wichtig ist, weil wir gerade ja auch so ein bisschen über Resilienz gesprochen haben, über die psychische Belastung, wir reden ja immer über Polizisten und Einsatzkräfte, grundsätzlich die draußen auf der Straße sind.
(...)
Es gibt ja auch Leute, die im stillen Kämmerlein der Ermittlungsarbeit leisten und da will ich jetzt mal ein Beispiel nennen, damit man mal sieht, was Menschen jeden Tag sehen müssen und wie sie es verarbeiten können in der Ermittlung der Kinderpornografie. Das Beweismaterial muss ja gesicht sein können. Oh mein Gott, das ist natürlich für mich als Vater, wenn du mir so was sagst, da kriege ich direkt Gänsehaut. Und das ist genau der Punkt, da sitzen Polizisten, die müssen das Videomaterial auswerten logischerweise. Und müssen das sichten? Ja, selbstverständlich, damit das auch im Strafverfahren vernünftig, das muss ja dokumentiert werden im Rechtsstaat.
(...)
Und das machen die jeden Tag.(...) Und da sieht man mal, was das auch bedeutet. Und die sind so erfolgreich in ihrer Ermittlung, weil sie das gewissenhaft machen, weil sie das mit voller Überzeugung machen, weil sie natürlich wie wir alle, die einigermaßen moralisch gerade auslaufen, sagen, solche Menschen gehören aus dem Verkehr gezogen, das ist das widerlichste, was man machen kann.
(...)
Aber damit man auch das mal gehört, das ist nicht nur der Polizeibeamt, der da draußen zur Schlägerei geht, sondern das sind auch genau die stillen Helden, für mich stille Helden, die psychische Belastungsgrenzen haben weit über 100%, wo viel zu wenig darüber gesprochen wird. Also ich stelle mir jetzt nur vor, wenn diese Person, die das ganze Material sich der Ton verarbeitet selber Kinder hat, was muss ja in dir selbst irgendwo vorgehen? Ich bin ja auch ein großer selber Vater, wir hatten sehr eingangs kurz, als ich dich vom Auto abgeholt habe. Das muss ja irre sein.(...) Für mich, wenn ich jetzt davon ausgehe, ich sichte das Material, ich, Tommy-Wels, Polizist, diese Grenze zu schaffen zwischen persönlichen Befindlichkeiten als Vater und Beamter an der Stelle, das wäre unfassbar herausfordernd.
(...)
Weil ich gehe davon aus, wenn dieses Dreckschwein, sorry, wenn ich so sage, auf der anderen Seite irgendwie Kinderpornografie, Pädophil, wie auch immer, sich an meinem 5 oder 12-jährigen Kind in irgendeiner Form vergreifen würde.
(...)
Und dann aber die Grenze zu schaffen, seriös zu bleiben oder zu sagen, ich bin Polizist an der Stelle, die persönlichen Befindlichkeiten müssen dann vor der Tür bleiben, solange ich mein Job mache,(...) wäre für mich unfassbar schwierig. Also ich würde mich sehr, sehr schwer tun und ich tue mich auch immer grundsätzlich sehr schwer, wenn ich unser Rechtssystem sehe, manchmal und denke irgendwie,(...) vergewaltiger und Kinderpornografie oder irgendwelche Pädophilen bekommen nicht so eine Haftstrafe, wie jemand das Steuern hinterzieht.
(...)
Dann denke ich mir jedes Mal so, was ist ein Menschenleben nicht so viel mehr wert oder so viel wert wie Geld heutzutage oder was läuft falsch in unserem Rechtssystem? Oder dann geht es dann ganz schnell in Richtung, das ist jetzt meine Wahrnehmung, ganz schnell in Richtung, ja der hat psychische Probleme, der muss dann erstmal in der Klinik, den muss man ein bisschen helfen. Dann, wo ich sage, Freund, den würde ich einfach nicht mehr rauslassen, also mindestens lebenslängig, 25 Jahre,(...) weil der hat einfach auf freiem Fuß nichts mehr zu tun, weil ein Dieb, der irgendwo stiehlt,(...) der wird irgendwann wieder rückfällig und stiehlt. Ein Alkoholiker, der darf ja auch kein Alkohol mehr anfassen, weil sonst wird er wieder rückfällig und wieder Alkoholiker. Das heißt, für mich persönlich, jemand, der schon eine Neigung dazu hatte, Kinder anfassen zu wollen oder sich sexuell an ihn zu vergreifen, der wird das ja nicht einfach irgendwie ablegen. Nee, also davon bin ich auch überzeugt. Übrigens ist das ganz sicher nicht nur deine alleinstehende Meinung, dass in der Strafzumessung, sondern in der Bestrafung, irgendwie so eine Schieflage da ist, wir hören das ja immer wieder auf bewährungfrei oder geringhaft Strafe. Oft auch, gerade bei frischen Taten, Personen ist wieder auf freiem Fuß, es ist weil der Haftgründe nicht vorliegen. Jetzt ist es halt so, wir haben ein unabhängiges Gericht, alles daran ist großartig und ich würde persönlich auch die Entscheidung von unabhängigen Richtern nicht infrage ständig darf sie aber zumindest mal kritisieren.(...) Also die Entscheidung ist eine Entscheidung, so eine Ende, aber ich darf sie kritisieren. Und ich sage dir das mal ganz ehrlich, ich meine jetzt Kinder,(...) also sexuelle Gewalt gegenüber Kindern, das ist ja sowieso auf einem ganz anderen emotionalen Niveau. Schon selber wenn man Kinder hat,(...) solche Menschen darf man nicht wieder auf die Menschheit loslassen, das ist auch meine Überzeugung.
(...)
Ich habe halt ein Problem damit, wenn man zurecht in Teilen das Gefühl hat, dass Verkehrsordnungsführigkeit in schneller geahndet werden als Straftaten und wenn man finanzielle Bagatelldelikte begangen hat, dann kommt die hier alle Härte des Gesetzes. Dann ist hier Schicht, da kann man in Deutschland vieles machen, aber mit Geld, dann hört es offensichtlich auf. Und wie will man eigentlich den Menschen verkaufen?(...) Dass es hier Leute gibt, die munter Straftaten zum Teil auch wieder wertigster Art und Weise gegen die individuelle Freiheit, gegen die sexuelle Selbstbestimmung, gegen Leib und Leben begehen.
(...)
Sorry, und dann schnell wieder auf freiem Fuß sind, die überhaupt keine Konsequenzen zu fürchten haben.(...) Und wie bitte muss ich das erst für die Opfer und deren Familienangehörigen anfühlen?
(...)
Und weißt du was dann passiert? Nicht nur eine Abneigung gegen den Rechtsstaat, sondern eine Abneigung gegen alles was den Rechtsstaat ausmacht, das fördert Radikalisierungsprozesse.(...) Wir haben das zur Corona-Zeit gesehen, die Polizei hat sicherlich nicht alles richtig gemacht, einigermaßen weit über jegliches Maß hinaus, in welche Grenzen überschritten.(...) Aber es war die Polizei als Kollektiv, die verächtlich gemacht worden ist. Es waren nicht einzelne, sondern die Polizei. Genau das passiert dann als Kollektiv, wenn der individuelle Bürger nicht mehr das Gefühl hat, hier wird mit Maß und Mitte bei einer Strafzumessung entschieden. Und ich bin es auch wirklich leid, das zu lesen. Auch diese psychischen Hintergrund, ich bin Polizeiwamts, ich bin Rechtsanwärter, ich bin kein Psychologe, ich kann mir solche Gutachten, Bewertungen nicht anmaßen. Aber ich bin auch ein Mensch.
(...)
Und ganz ehrlich, ob der aus dem Kriegsgebiet kommt, ob der eine schreckliche Kindheit hat oder in China unser Greisum fällt,(...) wenn der hier eine Existenz vernichtet hat,(...) interessiert mich das überhaupt nicht, überhaupt nicht was mit dem ist. Für mich gehört der hinter Schloss und Riegel, und wenn er hier kein dauerhaftes Bleiberecht hat, weil er den Deutschen Pass hat, gehört er auch abgeschoben. Ohne Widerruf und ohne Wenn und Aber. Ich habe Nullempathie mit irgendwelchen Straftätern, die andere existenziell zerstören. Nullempathie. Und ich finde auch, dass die Justiz damit Nullempathie haben sollte und dem Menschen ist es wahrscheinlich auch scheißegal, auf Deutsch gesagt, ob der eine psychische Begleiterscheinung hat oder nicht. Er hat diese Straftat begangen und das Recht fertigt nichts und das macht die Sache auch nicht besser. Und deswegen finde ich, dass wir den Opfer schon schuldig sind, dass diese Menschen so streng bestraft werden, dass sie aus dem Verkehr gezogen werden, damit sowas nicht nochmal wieder passiert.
(...)
Würdest du sagen,(...) das ist jetzt eine krasse Frage, dass du dann verstehen kannst, dass manche Opfer sogar bereit sind, selbst Justiz auszuüben, weil sie sehen, ich gehe jetzt von mir aus,(...) ganz krass, mein Kind wurde vergewaltigt. Okay?
(...)
Mein fünf Jahre alter Noa.
(...)
Der Täter ist vor Gericht und wird nach einem Jahr freigesprochen. Zwei läuft raus mit herum und kann sich dem nächsten Kind vergreifen. Und ich als Vater, der weiß, dass die Psyche und das Leben von meinem Sohn im lieben Moment zerstört wurde für sein Leben. Dass ein Trauma dieses Kind trägt für ein Leben,(...) wäre bereit,
(...)
selbst Justiz auszuüben an diesem Menschen, der das verübt hat.
(...)
Ich bin selber Vater, ich bin selber Mensch, ich habe selber ein Herz in der Brust und selbstverständlich kann ich es nachvollziehen. Ich heiß das nicht gut, ich will es auch ablehnen, aber ich kann es nachvollziehen, dass solche Gedanken gehen, gekommen. Ich habe ein großes Glück in meinem Leben und ich hoffe, dass das immer so bleibt, dass ich in so einer Situation noch nie war, dass ich noch nie erleben musste, wie die liebsten Menschen in meinem Leben irgendwie leidzugefügt worden ist. Und das empfinde ich als großes Glück, als Privileg, was leider Gottes immer unselbstverständlicher wird in unserer Gesellschaft, in Deutschland.
(...)
Und ehrlich gesagt habe ich mich bisher auch noch verweigert, mir überhaupt mal Gedanken darüber zu machen,(...) sich in so eine Situation reinzudenken, wenn es die eigene Familie betreffen würde.
(...)
Das ist vielleicht auch so ein bisschen Selbstschutz, weil man ja auch mit vielen negativ behafteten Dingen beruflich zu tun hat. Ja klar wäre, also ganz ehrlich,(...) wer stellt sich denn hier hin und sagt, nun kann ich nicht mehr vollziehen, das ist ja völlig inakzeptabel. Irgendwer da lügt er oder hat einfach kein Gewissen, so einfach ist das. Etwas zu empfinden, bedeutet ja nicht etwas gut zu heißen in der Umsetzung.(...) Und ganz ehrlich, ich glaube, ich würde genauso empfinden.
(...)
Ja, also ich gehe jetzt von mir aus wirklich so, mir würde das meinem Kind passieren und der Täter kommt irgendwie nach kürzester Zeit auf reinen Fuß, ich kann für nichts garantieren.
(...)
Ich sage dir ganz ehrlich, obwohl du jetzt vor mir sitzt, so, ne? Welcher Klartext Vater könnte das? Ich hoffe, dass jedes Vater jetzt genau so tickt. Ja,(...) das ist mein Leben so, was da rumläuft, so für das ich verantwortlich bin. Das ist ja ein Teil von mir. Und du zischörst ein Teil von mir und läufst frei draußen rum und kannst weiter machen. Das heißt, wenn diese Leute draußen rumlaufen dürfen, wenn das so wäre oder wenn das so ist, dann dürften die nur von mir aus. Mit einer Fußfessel draußen rumlaufen, ja, mit irgendwelchen Maßnahmen, dass du 24.7 kontrolliert wirst, dass du nicht einmal Luft schnappen kannst, ohne dass die Polizei oder wer auch immer das kontrolliert, welche Stelle davon Wind bekommt.
(...)
Absolut richtig. Also gerade so mit Fußfesseln, technischen Innovationen. Und das ist echt ein ganz wichtiger Punkt, der mir wirklich am Herzen liegt. Das ist ja das, wofür ich immer wieder kritisiert werde, weil die Leute das einfach, also die Kritiker, die nicht verstehen können oder nicht verstehen wollen, weil es nicht gut.
(...)
Sorry, bist du dem Moment, wo Sie selbst davon betroffen sind? Ja, das sowieso. Reden können wir alle viel. Reden und für Urteilen. Wir sind ja Meister darin zu verurteilen, vor Verurteilung, zu kritisieren, Dinge zu kritisieren, von denen wir vor allem keine Ahnung haben, weil wir Deutschen haben ja immer sehr viel Meinung, aber wenig Ahnung.
(...)
Bist du dem Zeitpunkt, wo du selber davon betroffen bist, dann will ich mal diese Kritiker sehen, die dich für Weiß Gott was kritisieren, ob dir dann immer noch soweit in den Mund aufreißen. Richtig. Schön, dass du das die Charaktereigenschaft der Deutschen ansprichst, weil wir haben noch eine zweite. Zwar haben wir für jede Lösung ein Problem.
(...)
Oder für jedes Problem, was gar nicht besteht, eine Lösung. Oder so.(...) Wir sind da offensichtlich sehr flexibel und individuell.
(...)
Aber wenig zielfühlt offensichtlich. Aber worauf ich eigentlich hinaus wollte ist, weil du völlig berechtigt angesprochen hast, wie gehen wir denn mit diesen Menschen um?
(...)
Grundsätzlich halten wir mal fest, dem Opfer ist es egal,(...) welcher Mensch so eine widerwertigste Tat begangen hat, weil das für das Opfer verändert sich das ganze Leben nachhaltig.
(...)
Der Justiz ist in der Strafzumessung auch erstmal egal, welchen Aufenthaltsstatus die Person hat, ob Deutsch, nicht Deutsch, alles spielt keine Rolle. Aber jetzt kommt ein entscheidender Faktor, der für uns von entscheidender Bedeutung ist.
(...)
Wenn wir solche Menschen für die in Deutschland lebenden Menschen bestmöglichst aus dem Verkehr bringen wollen(...) und meiner Meinung nach auch müssen,(...) dann gibt es schon einen Unterschied, ob ich Deutscher bin, ob ich die doppelte Staatsangörigkeit habe, ob ich ein unbefristeten Aufenthaltsstatus hat oder ob ich hier nur geduldet bin.(...) Und ich habe mich für mich individuelles, individuellen Schutz ersuchen.
(...)
Warum sage ich das? Wenn man sich die Statistiken anguckt, stellt man fest, dass das natürlich insbesondere Männer sind und ich rede jetzt hier nicht von Phemiziden und häuslicher Gewalt, das ist nochmal ein anderes Thema.(...) Und vor allem im Betracht der Gesamtbevölkerung Männer aus den Asylopterkunftsländern, das ist halt einfach so. Und jetzt kommt genau der Punkt, den du sagst.(...) Wir haben einen verfassungsrechtlichen Anspruch auf individuelle Sicherheit. Das ist verfassungsrechtlich gebunden.(...) Die politzikalen Verantwortung haben einen Eid auf diese Verfassung geschworen. Und somit geht eins einher, wer solche Straftaten begeht und nicht deutscher Staatsangörigkeit ist, muss abgeschoben werden. Das ist ein immenses Person- und Gefährdungspotenzial weniger.
(...)
Und auf der anderen Seite, und jetzt sage ich das immer wieder, das eine tun, ohne das andere zu lassen, weil nur weil ich ein ausländischer Straftäter bin, bin ich nicht widerwärtiger oder schlechter oder weniger besser als der deutsche. Darum geht es nicht.(...) Aber die juristische Konsequenz, wie wir am Ende des Tages mit dem Täter umgehen, ist eben aufgrund des Aufenthaltsstatusen anderer. Und wenn wir dann dieses Person-Potenzial schon außer Landes verbracht haben, haben wir auch mehr Kapazitäten, die verrückten und die Idioten, die hier noch in Deutschland verbleiben, auch besser zu überwachen.(...) Das ist witzig, dass du das ansprichst. Ich bin ja schon drei, vier Mal in Dubai gewesen zum Beispiel. Und ich kenne noch viele Menschen aus Dubai. Ich hatte ja auch einen Gast sitzen, der in Dubai als Markler seit 15 Jahren aktiv ist. Und die Emiratis in Dubai, die haben da eine ganz besondere Vorgehensweise, was Straftaten von Nicht-Emiratis angeht einfach. Und zwar,(...) wenn du dort ein Scheiß baust, dann wirst du einfach das Landes verwiesen.(...) Relativ simpel. Also bist du kein Emirati? Die sind ja noch in vielen Dingen krasser. Wenn du zum Beispiel keinen Job hast, hast du eine Monat Zeit den Job zu suchen, wenn nicht, dann musst du das Land verlassen. Da gibt es kein Bürgergeld und Wohngeld und hast du dich gesehen. Klar stehen die auch oftmals in der Kritik, weil die sagen, ja, Diktatur, keine Demokratie und so weiter und so fort. Aber irgendwie, zumindest wenn ich das so medial wahrnehme, läuft bei denen einiges richtiger als bei uns, was so die Entwicklung des Landes angeht und die Sicherheit. Ich war jetzt auch gerade witzige Weise bis gestern auf Zypern und war auf der Nord- und Südzipriotischen Seite.
(...)
Und hab da mit einem großen Bauträge, mit einem der ältesten gesprochen, oder war auch der Premierminister da.
(...)
Und die Kriminalitätsrate auf Nord-Zypern, die Statistik ist unfassbar gering, also weil die Durchschlagskraft dort so enorm ist, dass da gar keiner traut, sich kriminell zu sein.
(...)
Frauen, egal zu welche Uhrzeit, können da draußen rumlaufen, ohne Angst zu haben, irgendwie von Männern belästigt zu werden. Das geht sogar schon so weit, wenn ein Mann zu pushy ist, dir gegenüber als Frau und du das als Belästigung wahrnimmst, gibt es schon rechtliche Konsequenzen von dem Polizei in deine Richtung.(...) Und was Diebstahl angeht, dort gibt es quasi fast kein Diebstahl. Also du kannst da irgendwie deine Schlüsse liegen lassen oder dein Geldbeutel oder so, das kommt nicht weg.
(...)
Und das ist so krass, wenn ich so in anderen Ländern unterwegs bin, was da die Justiz und die Durchschlagskraft hat, gegenüber jetzt hier bei uns in Deutschland zum Beispiel.
(...)
Aber jetzt bist du ja jemand, wir haben ja schon festgehalten, du bist jetzt ja nicht mehr ein normaler Beamter wie viele andere, sondern du hast ja mittlerweile auch eine verdammt große Reichweite.
(...)
Nicht nur medial gesehen, sondern du hast ja auch sehr viele Follower auf den Sozialmedien. Das heißt du bist ja mittlerweile eine Person des öffentlichen Lebens, würde ich jetzt mal so behaupten.
(...)
Und du warst ja in vielen Interviews und hast dich ja oftmals ziemlich klar und direkt und polarisierend zu Themen geäußert.
(...)
Jetzt bist du ja heute auch alleine hierher gefahren zu mir.
(...)
Hast du manchmal Angst um deine Person, dass du irgendwo abgefangen wirst oder dass sich irgendjemand erkennt und dann sagt, guck mal, da ist er. Das ist ja der, der sich so und so geäußert hat. Der ist alleine unterwegs, den schnappen wir uns jetzt. Weil wenn du ja nicht im Dienst bist und auch nicht deine Uniform hast, ich weiß nicht, ich trage zu, wenn du privat bist, irgendwie eine Waffe mit dir mit, also bist du bewaffnet? Nein, bist du nicht. Nein, nein, nein. Also angst du meine Familie in Teilenjahr?(...) Angst du meine Person? Nein. Gleichwohl, ich bin ja viel in Berlin unterwegs, meide ich größtenteils und immer häufiger die öffentlichen Verkehrsmittel.
(...)
Weil die Verrückten in diesem Land irgendwie verrückter werden und auch dazu neigen, verrückte Dinge zu tun. Aber zwei Punkte eigentlich. Erster Punkt ist, so das Thema beleidigend sein, beleidigt werden und das andere ist so die individuelle Freiheit. Ich geb diesen, und das muss ich jetzt mal so deutlich sagen, diesen Vollfosten, diesen Nichtskönnern, nicht die Macht, mir Angst zu machen, dich frei zu bewegen. So ist das. Und ich geb denen auch nicht die Macht, dass ich mich durch die beleidigt fühle. Das steht ihnen überhaupt nicht zu, so viel Ehre haben die auch nicht verdient.(...) Und bis zum heutigen Tag muss ich sagen, es gab schon mal hier und da so Situationen, wo man gedacht hat, da fühlt man sich natürlich unwohl. Aber ich habe ja auch eine Ausbildung und mir mangelt es jetzt auch nicht an Selbstvertrauen.
(...)
Also eine Kampfausbildung, wenn man es sieht? Ja, also Kampfausbildung wäre jetzt vielleicht ein bisschen drüber, aber polizeilicher Erfahrung auch im Alltag. Ich war ja immer auch lange im Ruhrgebiet, im Einsatz. Da hat man hier und da möglicherweise auch körperliche Auseinandersetzung, die man zu bewältigen hat.(...) Nein, Angst habe ich nicht gleich wohl. Und das gebe ich offen zu, wird schon immer schlimmer. Also mit Drohungen, Beleidigungen, also für eine Genügungssteuerpflicht, ich gehe echt anders.
(...)
Ja, also ich kenne das ja von meiner Richtung. Also ich war ja auch tagtäglich mit Hate konfrontiert, mit Hassnachrichten oder auch gerade, als ich es so letztes Jahr meine Themen hatte mit der Presse, die losgingen. Da habe ich ja auch die ersten Morddrohungen bekommen.
(...)
Ich glaube, das ist bei dir sicherlich öfter der Fall. Was ich aber völlig illwitzig finde, vor allem auf den sozialen Medien, da du ja Polizist bist,
(...)
wenn dir jemand Hassnachrichten zuschickt oder gar Morddrohungen ausspricht, wie ja Instagram, da sieht man natürlich auch wieder, wie dumm wir Menschen aus sind. Wie einfach ist das für dich als Polizist anhand der IP-Adresse rauszufinden, von wem die Nachricht kommt? Also man soll es nicht glauben, aber auch wenn ich Polizeibeamter bin, habe ich quasi die gleichen Hühnen zu nehmen, wie jeder andere Bürger auch. Also ich kann nicht zack und dann komme ich an die Daten ran, so einfach ist das nicht.
(...)
Ehrlich gesagt muss ich auch sagen, Gott sei Dank ist das nicht so einfach, aber supergeile Geschichte. Ich habe natürlich einen engen Austausch und das ist gar keine Frage, aber ich habe eine Nachricht bekommen auf Instagram.
(...)
Guten Morgen, du Nazi-Bengel mit Lachsmailis dahinter,(...) in einem ganz schrägen Kontext. Und dann habe ich den vollen Namen dahingeschrieben, habe gesagt, guten Morgen, ich hoffe, du weißt, was du da Geschichte zu Ergästnissen geschrieben hast. Wollen wir mal gucken, was hier mit uns bernler zu sagen, das war der Apzise Knaller, dann hat er mir eine Palette Nachrichten geschrieben, das tut ihm so leid, er hat es finger sein, woher weißt du mein Namen, schreibt der Fragezeichen, Issa Herdbeweife, weil der Profil genauso steht,(...) also der Klarnamen, da haben sie schon gedacht, oh ja, der Polizist hier, der ermittelt jetzt, nee, ich habe einfach nur seinen Namen da abgeschrieben, das hat er bei mir mit Klarnamen veröffentlicht.(...) Und dann kam auch dieses Bild, oh ja, du bist jetzt Polizist und dann habe ich ja mehr zu fürchten, nein, das ist nicht so, das stimmt alles nicht. Aber das würde ich jetzt denken, als Nr. Ja, es ist vielleicht auch gar nicht so verketten, ist aber nicht so,(...) das wird genauso gewichtet wie deine Anzeige,
(...)
vielleicht kann ich damit ein bisschen anders umgehen, so,(...) vielleicht habe ich da auch eine andere Resilienz, aber ich denke mir halt einfach so, wenn man sich mal so die ganzen Kommentare anhört, es gibt so Dinge, die akzeptiere ich nicht, die bringe ich auch zur Anzeige, aber das meiste, wer weiß man doch, dass da oben, also irgendwie da stand die schaukelzunahe Wand oder da oben haben sie nicht mehr alle Tassen im Schrank, das liest man und ehrlich gesagt, wenn ich heute lehne, lehne ich mich eher zurück, trinke eine schöne Tasse Kaffee als leidenschaftlicher Kaffee, trinke und amüsiere mich köstlich über die Empörung der Ahnungslosen.
(...)
Jetzt hast du ja vorhin kurz eingeschnitten, dass jemand in den Mund gespuckt hat, dazu wolltest du mir noch was erzählen? Ach so, ja, Köln, Nachtdienst, klassischer Gewaltkriminalitätseinsatz, wir wurden gerufen,
(...)
in der Haupthalle des Hauptbahnhofs in Köln war eine renitente Person, also hat sich aggressiv gegenüber Reisenden gezeigt,
(...)
dann haben wir die Person kontrolliert und dann ist ja völlig durchgedreht, dann haben wir wirklich die Person zu viert in die Wache gebracht, zu viert heißt tragend an vier Ecken, weil es nicht anders ging
(...)
und dann hatten wir den, ich war ja noch sehr jung, gerade so meine ersten Schichten,(...) hatten wir den an der Wand zur Durchsuchung und ich hatte einen Kalinalfehler begangen, ich war Sicherungsbeamter, der Sicherungsbeamter hat nur einen einzigen Job, die Person sichern, so sieht das aus, damit derjenige oder diejenige, die durchsucht, vernünftig hier Arbeit machen kann.
(...)
Und ich habe mich, ja, so, seitwärts zum Gesicht und ich habe mich dann einmal seitwärts zu seinem Gesicht gedreht und in dem Moment, was ich habe mit ihm gesprochen, hat er ausgeholt und von ganz unten nach ganz oben und habe mich halt im Gesicht getroffen und dann auch im Mund und jetzt ist mir mich, dann ist was passiert und deswegen sage ich das Eingangs, man weiß ja nicht, wie man so reagiert, hätte man mir das vorher gesagt, Manuel folgendes Szenario und das passiert dir jetzt, was würdest du machen, würde ich sagen, das hat er nicht umsonst gemacht, um das mal vorsichtig zu formulieren.(...) So,(...) was habe ich gemacht in meinem Jugendlichen Leichtzin? Gott sei Dank waren wir auf der Dienststelle, Gott sei Dank mit mehreren, weil wir als Trupp unterwegs waren und Gott sei Dank habe ich Kolleginnen und Kollegen an meiner Seite gehabt, auf die ich mich blind verlassen konnte.
(...)
Ich habe von ihm abgelassen,(...) habe ein Ekelgefühl gekriegt, also das war auch ein polizeiliches, gegenüber mit allen laufenden Krankheiten und hat auch dementsprechend so ausgesehen und auch so gerochen. Oh Gott. Also es war jetzt nicht der Tommy oder sonst wer und musste die Wester ausziehen und bin zur Toilette, habe mir mein Mund ausgespült und habe mich dann übergeben und mein damaliger Dienst vorgesetzt hat, sofort gesagt, kommen vorsichtshaben wir mal ab ins Krankenhaus, weil da einfach alle laufenden Krankheiten hatten.
(...)
Wären wir jetzt nur zu zweit gewesen, ich hätte das gemacht, hätte ich meinem Kollegen eine Bärindienst erwiesen. Ich war in diesem Fall das Sicherheitsrisiko für meinen eigenen Kollegen, weil ich… Oh, du hast abgelassen, dass du das bist.
(...)
Und deswegen sage ich heute und deswegen verstehe ich die Leute auch, die in solche Situationen kommen und das war jetzt noch eine harmlose. Ich meine, in der Eskalation sagen viele Menschen, schlimmer als anrotzen geht nicht. In der Stresssituation geht es deutlich schlimmer, das kann ich mal sagen.
(...)
Aber gerade weil ich es erlebt habe, würde ich mir niemals das Recht rausnehmen, einen Menschen zu kritisieren, weil er immer fragwürdig gehandelt hat. Ich kenne das, ich weiß wie das ist und manchmal macht man Dinge, die einen Nachgang leidtun, die man bereut. Aber in dieser Situation ist es halt so gewesen. Ich war noch ein junger Beamter, ich glaube heute wird mir das nicht mehr passieren. Aber ich war dann Sicherheitsrisiko für meinen Partner, der sich auf mich verlassen hat. Jetzt muss man mal sagen. Ja, würdest du auf der anderen Seite sagen, dass es manche Polizisten oder Polizistinnen gibt, die so ein bisschen ihr Amt ausnutzen und Dinge tun, die sie lieber hätten nicht tun sollen?
(...)
Gerade weil sie Menschen sind? Wir haben über 350.000 Polizeibeamte. Ich sage ja immer, wir haben kein strukturelles Rassismusproblem bei der Polizei. Aber wir haben Rassisten, wir haben Straftäter, wir haben Extremisten, wir haben radikale Ideologen bei uns.
(...)
Alles daran ist eine Vollkatastrophe. Jeder einzelne, einer zu viel, so Punktender aus. Will damit zum Ausdruck bringen, zu glauben, dass das alles immer perfekt läuft, wäre nicht nur eine große Lebenslühe, sondern wäre auch noch grob fahrlässig.
(...)
Ich sage aber auch gleichzeitig, wir tun alles dafür schon im Vorfeld zu erkennen, wo denn unsere Stingstiefel sind. Und sobald man da auch nun Hauch eines Verdachts hat, wird er auch nachgegangen. Und dann auch rigoros, glücklicherweise und konsequent verfolgt.
(...)
Ich habe da ein ganz eigenes Beispiel über mich selbst, wo ich mal ein Fehler gemacht habe, weil wir überhaupt kein Problem damit darüber zu reden.
(...)
Und was mir aber auch wichtig sind, das wird übrigens nie gesagt, ich will auch nicht, dass ein Extremist mein Kind unterrichtet.
(...)
Die haben im gesamten öffentlichen Dienst nichts verloren. Aber ja, leider Gottes, auch wenn es nicht sein darf, gibt es Polizeibeamte, die nie eine Uniform anziehen dürfen. Es gibt doch Polizeibeamte, die gute Polizisten waren und sich negativ entwickelt haben, die schnell aus Uniform gehören. Was war das für ein Beispiel, was deine eigene Person anliegt? Ganz einfach. 2020. Und da hatte ich Twitter für mich entdeckt. Ohne Hochphase. Ja, ja, damals hieß es ja noch Twitter. Und dann habe ich, ich saß in Berlin,(...) in einem Hotel, und dann habe ich so ein Satire-Bild gesehen.
(...)
Will das jetzt gar nicht weiter ausschmücken, war auf jeden Fall auf Zinne. So, war sauer.
(...)
Und habe mich dann in meinen Emotionen dazu leiten lassen, einen Post zu machen über Bündnis 90-Die-Grün. Und habe die mit Unkraut verglichen. Was man schnell ziehen muss, eine Wurzel sonst wächst doppelt so schnell wie dann.
(...)
Hab das dann online gestellt. Wenig später übrigens hatte meine Frau mich angerufen, hat gefragt, ob ich noch... Alle laden im Zaun. So ist das. Heute weiß ich, dass es prächtig war zu diesem Zaun, weil ich sage, was willst du von mir? Also, das ist ja wohl offensichtlich,(...) was die da gemacht haben. Und so schlimm ist das alles nicht. Dann habe ich eine Nacht drüber geschlafen, habe es dann selbstständig wieder gelöscht.
(...)
Und das war großer Mist.
(...)
Hat übrigens zur Folge, dass sofort ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden ist, drei Tage später, völlig folgerichtig, weil das geht nicht.(...) Ich meine, klar, dann kam alles eine NS-Analogien, und was die nicht alles herausgekramt haben, auch in der Öffentlichkeit, hat mir mir dann unterstellt, dass ich quasi verkappte NS-Sprache getätigt habe. Also, es ist ziemlich weit hergeholt, nachgewiesener Bullshit. Aber folgendes habe ich gemacht, ich habe mich selbst angezeigt, bei der Staatsanwaltschaft.
(...)
Und ich habe gesagt, ich bin Polizeibahmter, ich habe auch übrigens kein Anwalt genommen in meinem Disziplinarverfahren. Da ich gesagt habe, ich habe Fehler gemacht.(...) Das heißt, du hast dich selber vertreten? Nein, ich habe mich gar nicht vertreten.(...) Die Behörde war ein Disziplinarverfahren, hat ermittelt, ich habe Anhörungen gehabt, da habe ich auch keinen Rechtsbeistand gehabt. Ganz normal, wie das so ist, hat man einen Ermittlungsführer, der bestimmt wird, dann habe ich Anhörungen gehabt, und dann gab es am Ende des Tages eine Disziplinarmaßnahme, die habe ich auch vollumfänglich akzeptiert. Die stand dann auch in der Personalakte drin.
(...)
Und die Staatsanwaltschaft hat im gleichen Moment, gab es dann jemanden Post von Oberstaatsanwaltschaft der Münster, die gesagt haben, strafrechtlich hat das überhaupt keine Relevanz. Damit ist nichts.
(...)
Aber disziplinarrechtlich wurde ich belangt, und das war auch richtig so. Weil da habe ich weit über das Ziel hinaus geschossen. Da habe ich nicht sachorientiert gearbeitet. Da habe ich mich von meinen Emotionen in diesem Moment leiden lassen. Es ist auch nicht so, dass ich mag die Grünen nicht, ich halte auch inpolitisch nichts von denen. Aber sie sind völlig legitimiert, sie sind demokratisch, und so redet man nicht über Demokraten.(...) So habe ich aber gemacht. Ja, das bringt mich wieder an den Punkt, dass du ja auch nur Mensch bist. Du bist zwar Polizist, aber auch ein Mensch.
(...)
Und das waren wahrscheinlich deine persönlichen Befindlichkeiten, dieser Partei gegenüber in dem Moment. Klar, weißt du was spannend ist übrigens. Die hättest du aber natürlich nicht so öffentlich kundtun dürfen, das ist was anderes, wenn du mit deinem Kumpel wahrscheinlich überredest, aber wenn du das halt auf Twitter postest. Ja, ist so.(...) Also zwei Punkte, weil das so absurd ist.(...) Der erste Punkt ist,
(...)
ich wurde öffentlich voll durchsanktioniert. Noch heute gibt es Leute, die diesen Post immer wieder online stellen. Übrigens total kreativ, das Datum weggeschnitten, neues Profilgebild eingebastelt, nur einen Namen eingebastelt, das ist immer so aussieht, als wenn es gerade aktuell ist. Also, die nehmen immer das aktuelle Bild vom Leben. Lässt sich ja ganz einfach Photoshop mehr. Ja, genau.(...) Also, damit man immer wieder diskreditiert und diffamiert wird. Ich habe da damals auch Stellung zugenommen, aber das interessiert ja keinen. Aber jetzt ist es richtig verrückt. Ich wurde wie die Sau durchs Dorf getrieben.(...) Auf Social Media auch. Und ja, vielleicht auch in Teilen gerechtfertigt, weiß es nicht. Bin damit aber immer auf den Umgang. Jetzt war ich als Redner eingeladen bei der CDU in Bad Tonnef. Das war so ein Familienfest. Du musst dir vorstellen, das war wirklich neben mir die Hüpfbuppe mit kleinen Kindern drauf. Da war im Vorfeld ein riesen Theater, das der Ostermann dahin kommt. Und dann hat sich einer,(...) der für den Stadtrat für Bündnis 90 die Grünen kandidiert, hat das CDU-Familienfest mit Redner Manuel Ostermann in die Analogie gesetzt zur Machtübernahme der Nazis 1939. Jesus.
(...)
Ich habe mir das durchgelesen, zweimal.(...) Und habe dann gesagt, ich war weit über den Punkt von Geschichtsvergessenheit hinaus, und dann hat man dann folgende Gedanken gehabt, Manuel, wenn du das gemacht hättest, du wärst aus dem Dienst suspendiert, 100%ig, völlig berechtigt, du wärst medial aufgehangen, du wärst tot, du wärst klinisch tot.
(...)
Und zwar genau von diesen Vollfosten unter anderem, der das geschrieben hat. Er hätte schon dafür gesorgt, und zwar berechtigterweise, dass es passiert ist.
(...)
Guckt dir mal die Doppelmoral an.(...) Die Doppelmoral. Und der Herr war übrigens auch da.(...) Und dann habe ich dann auch direkt angesprochen, ohne zu wissen, dass er da war. Ich wusste es im Nachgang.(...) Ich weiß es jetzt, es war der Herr, der etwas eher gegangen ist. Und ich hoffe heute noch, dass er sich im Grund und Boden schämt. Und eins will ich diesen ganzen Doppelmoralisten mal zurufen,(...) weil wir alle schon so eine Erfahrung gemacht haben.
(...)
Du kannst nicht den einen hinhängen und im gleichen Artenzug dasselbe noch mal in der Wiederwertigkeit verdoppeln und glauben, du bist im Recht, nur weil du bei dem Moralist guten bist. Das finde ich so pervers, so pitätlos. Und das hat das in Perfektion gezeigt. Auf der einen Seite werde ich hingehangen, wegen einem Schmacklosen. Auf der anderen Seite gibt es eine Analogie zu 1933, in der man schämt sich nicht mal dafür.
(...)
Das ist crazy.(...) Ich wurde ja vor zwei, drei Jahren,(...) ich habe auch viele politische Bewegungspunkte. Ich war damals vom Bundesfinanzministerium eingeladen worden, mit vielen anderen Finanzinfluencern. Und damals mit dem ehemaligen Bundesfinanzminister Christian Lindner sich zu treffen. Dann haben wir zusammen Content produziert und so weiter zuvor.
(...)
Mir folgen viele Politiker auch.
(...)
Und da gab es einen Moment, vor zwei Jahren war das, das war sehr krass Sommer.(...) Ich bin ja, wenn ich nicht arbeite, die meist Zeit mit meinen Kindern und meiner Familie beschäftigt.(...) Und da war ich mit meinem Noah, der war damals im Kinderwagen, habe ich den durch die Stadt geschoben in Stuttgart. Und das war Sommer, warme, kurze Sachen an.(...) Und da lief jemand einmal vorbei,(...) total verschwitzt mit Anzug, mit seiner Akkentasche, dreht sich oben, kommt noch mal auf mich zu und sagt, sind Sie nicht der Immotomie? Dann sage ich, ja.
(...)
Wir feiern ihren Content, wir finden richtig gut, was Sie machen, Ihre Videos, die tun wir immer in unsere Gruppe reinsenden.(...) Dann sage ich so, was heißt wir, wer sind Sie überhaupt? Ja, ich bin Abgeordneter hier von der AfD, gegenüber. Wir haben hier unseren Parteisitz.(...) Und wir finden das richtig gut, was Sie machen. Hier mal meine Karte.
(...)
Nächste Woche Freitag haben wir in Baden-Baden ein Grillfest.
(...)
Alice Weidel ist auch da und ich würde Sie gerne einladen, dass Sie unser Gast sind.
(...)
Und habe gesagt,(...) vielen Dank für die Einladung.(...) Ich finde es toll, dass Sie meinen Content feiern und dass Sie gut heißen, was ich mache. Aber der Einladung kann ich leider nicht nachkommen.
(...)
Dann habe ich gesagt, warum? Haben Sie ein Problem mit der AfD? Dann sage ich, nee, also in Mitteilen der AfD schon, die Rechtsradikalen von Euch.(...) Aber mein Thema ist,(...) ich bin keine Partei, ich bin keine Partei zugehörig. Und ich bin neutral. Das heißt, ich spreche gute, aber auch schlechte Dinge aus. Nur wenn ich bei Euch im Grillfest herum hängen,(...) vielleicht noch mit Alice Weidel irgendwie an den Roten rumweiß, dann weiß ich ganz genau, wie das in der Presse ausgeschlachtet wird. Ach guck mal, Immotomy, der Rechtsradikale.
(...)
Der Ausländerhasser, der selber eigentlich in Ausländer ist. Ich besitze einen kroatischen Pass. Aber Du weißt ja, wie die Presse sein kann. Ich habe gesagt, auf gar keinen Fall werde ich bei Euch im Grillfest herum hängen. Egal ob Du jetzt die AfD, die CDU, die Grünen, die Linken, die FDP, wer auch immer Ihr sein mag. Ich werde da nicht rumhängen. Ich bin kein Parteimitglied. Und ich sympathisiere auch nicht mit Euch. Ich bin neutral.
(...)
Aber das war einer dieser Momente, und das ist mir sehr oft passiert, dass mich irgendwelche Menschen aus unterschiedlichen Parteien angesprochen, gesehen haben oder auch angeschrieben haben. Krassester Fall. Das war auch das krasseste Erlebnis.
(...)
Als mein Shitstorm letztes Jahr losging,
(...)
Du wirst nicht glauben,(...) wer mich angeschrieben hat und wer mir helfen wollte. Das war jetzt keine Partei, das war die Scientology.
(...)
Absolut. Die Scientology hat mich angeschrieben und gesagt,(...) Hey Tommy, wir feiern was Du machst. Wir finden das unter aller Kanone, was die Presse mit Dir macht.(...) Wir haben auch mal bei uns in Stuttgart vorbei in unserer Kirche. Nein, Synergokie ist nichts mehr als Juden. Komm doch mal vorbei in unserem Sitz. Wir haben sehr viele Lösungen für Dich parat. Und da dachte ich mir auch in den Moment,(...) vielen Dank.(...) Nein, danke. Ich werde nicht vor Euch vorbeikommen und Euren Rat oder Eure Hilfe in Anspruch nehmen. Das übersteigt alles, was ich mir vorstellen kann. Aber was ich da sagen will, ist im Prinzip,
(...)
dass du auch eine Person des öffentlichen Lebens bist, bis du mit vielen Dingen konfrontiert oder zweimal überlegen musst, ob du sie wahrnimmst, weil man weiß nie, wie es dir ausgelegt wird.(...) Ja,(...) prinzipiell hast du recht. Das ist total witzig, weil das alles irgendwie so zusammenpasst. Vorgestern hat irgend ein Bürger auf Abgeordneten, watchen Abgeordneten die Nachricht mit der Überschrift, wann distanziert sich die CDU Nordrhein-Westfalen von Marne Losdam an, haben mir das so durchgelesen, dann hat er alles so rausgehauen. Ich war bei News und ich habe bei T-Shis gesprochen, man hat natürlich weggelassen, wie man beim ZDF war und sonst wo. Weil man hat einen Frühstücksfernsehen. Ja, und ich habe immer gesagt, ich leide nicht an Kontaktschuld. Das ist der erste Punkt. Also damit kriegt man mich nicht.(...) Der zweite Punkt ist, entscheidend ist nicht, wo du was sagst, sondern was du sagst. Der dritte Punkt ist,(...) ich bin nicht dafür verantwortlich, was du sagst. Ich bin nur dafür verantwortlich, wie ich darauf reagiere.
(...)
Und das lebe ich halt so. Ich mache mir da nichts draus. Es gibt so Medien, wo ich sage, damit rede ich per se einfach nicht. Aber wenn nämlich die Tats heute anrufen würden, sagen wir, Herr Ostermann, wir wollen jetzt hier drei Stunden Interview, wo wir sie mal so richtig durch die Mangel nehmen.
(...)
Dann sage ich, herzlich willkommen, ich freue mich drauf.
(...)
Weil dieses ganze Ausschließen, dieses ganze darüber nachdenken, bevor man überhaupt was getan hat, ist das denn legitim? Wie könnte das ausgelegt werden? Hat uns doch erst in diese völlig absurde Lage in Deutschland gebracht. Da bin ich felsenfest von überzeugt. Und am Ende, und das will ich vielleicht als letztes Statementer zugeben, wenn sich Leute darüber,(...) oder wenn der Lebensinhalt von Menschen darin besteht, andere zu diskreditieren oder zu diffamieren, dann finde ich tiefes Mitleid mit diesen Menschen. Aber eins kann ich in jedem Fall sagen,(...) ich fahre jeden einzelnen Tag wieder zufrieden nach Hause, setze mich auf meine Couch und es ist mir wirklich aufrichtig, völlig egal, was die Berufsympathen draußen sagen, völlig egal. Es ist mir einfach egal.
(...)
Ich finde das Ganze interessant, dass du das erzählst, weil oftmals in so Videos, wo ich ja auch auf politische Themen eingehe, also ich halte mich ja da nicht immer raus, weil das Schicksal hat mir ja die Macht gegeben, eine Stimme zu haben, die gehört wird in der Masse. Ich erreiche am Monat nicht 30 bis 70 Millionen Konten.
(...)
Ich werde oft damit konfrontiert, dass mir nachgesagt wird, dass ich rechts bin.(...) Und ich finde das ihrwitzig, warum?
(...)
Weil irgendwann in den letzten Jahren haben wir uns dahin gehen entwickelt, dass wenn du nicht links bist, du automatisch rechts bist.
(...)
Dann versuche ich immer, dem nochmal nachzugehen und zu sagen, in welche Form oder in welche Deine Wahrnehmungen bin ich rechts, ich bin selber kein Deutscher, ich habe kroatische Wurzeln.
(...)
Ich bin international aufgewachsen mit Türken, mit Dunkelhäutigen, mit Griechen, mit Menschen aus dem Balkan, wie ich, mit Menschen aus alle, mit Asiaten. Egal was,(...) wann kam dieser Zeitpunkt irgendwie, dass es keine Mitte mehr gibt, gefühlt, sondern dass es nur noch links oder rechts gibt. Es gibt nur noch schwarz und weiß, grau gibt es gar nicht mehr.
(...)
Wo ich mich frage, was so höll ist los mit euch? Yes, also politisch würde ich sagen, herzlichen Dank für gar nichts, liebe Frau Dr. Angela Merkel. Ich glaube, dass sie das politisch mitinstalliert hat. Aber das ist ja so inflationär geworden.(...) Das ist ja so absurd geworden,(...) so geschichtsvergessend geworden, dass man es ja schon irgendwie gar nicht mehr ernst nehmen kann. Und natürlich bist du rechts, was glaubst du? Also du bist weiß, du hast ein paar graue Ahre, du sagst, was du denkst, also dass du dich überhaupt unmännlich,(...) also dass du überhaupt was sagen kannst. Ich bitte dich.
(...)
Jetzt unterscheidet sich mit mich Social Media so ein bisschen von der Lebensrealität.(...) Also diese ganzen Bekloppten auf Social Media, die da irgendwie nichts Besseres zu tun haben, als irgendeinen Bullshit auf X zu schreiben oder das allerletzte Video zu machen auf Instagram, wo sie nicht über ihr elendiges Leben sich beklagen und sich über andere empören, ist ja nicht die Lebensrealität. Die Lebensrealität ist draußen auf der Straße, wenn wir vor die Tür genommen sind, mit den Menschen unterhalten.
(...)
Und die erste Sache ist, meistens sie sagen, nehmen wir mal Gender.
(...)
So, wo die sagen, diese ganze Debatte um dieses Gender, und erst mal kann man da nicht lesen. Man kann es einfach nicht lesen. Wenn man ein Buch hat, das durchgegendered ist, da kriegt man einen Schlaganfall. Wie soll man das lesen können? Zur Hölle nochmal. Das hat mit der deutschen Sprache nichts mehr zu tun. Sieht die Masse der Bevölkerung draußen 120 Prozent genauso.
(...)
Dann das Thema, wie gehen wir eigentlich miteinander um? Also mehr miteinander statt übereinander. Die meisten bin ich völlig d'accord.
(...)
Die eigene Meinung bedeutet nicht, Recht zu haben. Die eigene Meinung ist erst mal die eigene Meinung. Und dieses Narrativ rechts, rechtsradikal und nazi ist ja eine bewusste Provokation und Installierung gewesen, damit man unliebsame Meinungen wegdrücken kann. Und damit waren die ja sehr erfolgreich.(...) Das muss man ja schon sagen. Damit waren die ja über Jahre hinweg sehr erfolgreich. Also Schapo vor genau diesen Menschen, das haben die großartig hinbekommen.
(...)
Aber dass wir beide hier zum Beispiel heute sitzen und genau das so offensiv ansprechen, zeigt, dass es Ahnwandel gibt und dass sie damit krachen scheitern. Aber eins haben sie zu verantworten. Dass sich unsere Gesellschaft in einer toxischen Art und Weise auseinanderdividiert hat. Und wenn ich da jemanden, ich sag mal, den Zusprech geben muss, wer dafür verantwortlich ist, dann sind das genau die Moralaposteln, die diskreditieren, diffamieren, die nicht miteinander, sondern übereinander sprechen, die die Einsatzkräfte schlecht behandeln, die auf jede Schlagzeile sofort aufspringen, die nicht hinterfragen
(...)
und die alles das, was nicht ihr Weltbild entspricht,(...) als moralisch verwerflich betrachten, was existenziell zerstört gehört. Und genau das ist diese radikale, links geprägte Wognisideologie und dieses Bläschen, was die sich da aufgebaut haben, dieses Utopia, 100%ig, das scheitert und zwar krachend und wenn sich die Etablierten in der Politik nicht endlich aufraffen und das für sich erkennen,
(...)
werden wir rechts im Parlament und links im Parlament immer höhere Sitze erfahren müssen und die demokratische Mitte, die Grauzone, zumindest parlamentarisch, wird sich weiter verabschieden, 100%ig. Kann ich nur sagen, herzlichen Glückwunsch, insbesondere liebe Wogen, radikalen Linken, das habt ihr großartig hingekriegt. Das ist euer historisches Zeugnis eurer katastrophalen Politik.(...) Weißt du, was ich schlimm finde oder weißt du, was ich gut finden würde?
(...)
Wenn du anderer Meinung wärst als ich und wir würden uns trotzdem verstehen. So ist es.
(...)
So ist es. Weißt du, wie ich mein? Ja klar. Weil ich habe das Problem damit grundsätzlich, wenn Menschen mit mir diskutieren und mich unbedingt von ihrer Meinung überzeugen wollen.
(...)
Warum?
(...)
Warum? Weil du sagst ja selber, es ist ja erst mal eine Meinung. Das heißt ja, das ist vielleicht in deiner Realität die Wahrheit, muss aber nicht heißen, das ist in meiner Realität die Wahrheit. Und wo ist die Zeit geblieben, in der du und ich nicht dieselbe Meinung haben, aber trotzdem miteinander Zeit verbringen können und uns verstehen am Ende. Weil ich respektiere deine Meinung und du respektierst aber auch meine Meinung. Und ich versuche dich nicht, von meiner Meinung zu überzeugen, genauso wenig versuchst du, mich von deiner Meinung zu überzeugen. Das gibt das Gefühl nicht mehr. Ich erlebe das jeden Tag da draußen. Wenn ich mir anschaue, wie wir miteinander umgehen, der Umgang miteinander, wie viele Menschen auf offener Straße dich beleidigen, dich dumm anmachen. Du hast falsch geparkt, schrei dich gegenseitig an, wo ich sage, Leute, es geht uns doch schon schlecht genug. Warum müssen wir uns noch gegenseitig treten?
(...)
Es gibt natürlich auch gute Beispiele. Ich war in Rhein auf einer Veranstaltung. Da war eine Lehrerin engagiert bei den Grünen, wenn ich mich jetzt nicht vertue. Und nach der Veranstaltung ein großartiges Gespräch, eine superintelligente, wirklich charakterlich hochglanzwirkende Frau, die sagt Herr Ostermann, sie sind nicht recht zu der ganzen Quatsch, sondern ich will ihnen mal einen anderen Perspektivwechsel geben. Und das sagt eine von den Grünen?(...) Und ich habe mich am Ende des Tages, habe ich mich ganz aufrichtig bei ihr bedankt und habe gesagt, mein Gott, das war so ein geiles Gespräch. Und ganz ehrlich, das sage ich auch immer wieder, ich bin Polizist. Das ist eine Lehrerin. Ich weiß, was ich erlebt habe, das war sie aber auch. Und ey, wir können voneinander lernen, wenn wir uns zuhören. Wir müssen nicht einer Meinung sein. Wir können aber dann noch ein Bierchen trinken gehen. Also heute erlebt man ja überall, ich bin ja ein großer Fan der Brauchtungspflege in Münsterland, also schützenfest, heißt das bei uns. Und selbst da ist Politik allgegenwärtig, das ist ja toxisch. Fünf Bier im Zylinder und über Politik sprechen. Also das ist, das ist, das ist... Das kann ich via Score erst nennt. Also das treibt alle Leute um und dann wird das da besprochen und das eskaliert meistens dann auch völlig klar. Weil wir nicht mehr miteinander reden, weil wir nur noch übereinander reden. Und eigentlich ist dem, was du gesagt hast, gar nichts mehr hinzuzufügen. Mann, Leute, entspannt euch mal. Das Leben ist schwierig genug. Lass uns einfach anständig miteinander umgehen, lass uns streitbar sein und dann wird das schon.
(...)
Du hast ja wie schon erwähnt viele Follower auf der sozialen Medien. Du bist ja sehr präsent, du bist ja wie schon oftmals jetzt gesagt, die Stimme der Polizei. Und du wurdest ja mit sehr viel Hate konfrontiert.(...) Wie viele Hater bist du auf der Straße begegnet, die dir das ins Gesicht sagen, was sie dir auf den sozialen Medien schreiben? Wenn ich privat auf der Straße unterwegs bin. Richtig. Kein einziger. Danke.
(...)
Danke.(...) Soll ich dir was sagen?
(...)
Ich hatte ja die letzten zwölf Monate meine Themen mit der Presse und Schützdom und hast du dich gesehen und ich habe ja auch Zick Nachrichten bekommen.
(...)
Von Pontius bis Pilatus.
(...)
Auf der Straße hat mich keiner angesprochen.(...) Und gesagt, du Arschloch, du Betrüger, du weißt Gott, warst du schlechter Mensch? Du diest du da keiner. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter.(...) Kommen Menschen auf dich zu, die mit dir im Bild machen wollen?
(...)
Ja, mittlerweile,(...) ich weiß gar nicht, glücklicherweise, ich freue mich da immer darüber, bin noch ein bisschen stolz. Das gebe ich ganz offen zu. Sehr, sehr, sehr häufig. So, ich gehe sogar einen Schritt weiter und behaupte, dass Leute, die mich beleidigen auf den sozialen Medien oder beleidigt haben, ohne Profibild anonym unterwegs sind, dass sie mich auf der Straße nach dem Foto fragen.
(...)
So sehen wir Menschen heutzutage drauf. Um das Thema Doppelmoral abzuschließen, was du vorhin erwähnt hast. So sehen wir Menschen drauf. Deswegen sind die Erfahrungen, die du da teils auch so wichtig, damit die Menschen draußen noch verstehen, das geschriebene Wort von einem anonymem Deppen ist nicht Gegenstand der Lebensrealität. Wenn man beim Nachbar klingelt und der fragt, wenn man, hast du den Shitstorm da auf X gelesen, dann fragt er, wer ist X? Ja,(...) viele sind auch auf mich zugekommen oder irgendwie, die sich dem Podcast von Ben angehört haben, die gesagt haben, ich wusste gar nicht, dass es ein Shitstorm gab, um deine Person. Ja, also es gibt zwei Universen, das ist einmal Social Media und das ist einmal Lebensrealität. Beides bedingt sich ein bisschen miteinander, aber nur weil man gerade eine schlechte Zeit aus Social Media erlebt, bedeutet nicht, dass das auch eine schlechte Zeit in der Realität ist. Das muss man versuchen zu trennen, weil sonst verdiebt das einem mächtig den Charakter. Jetzt bin ich ja jemand, der sich so auf die Fahne geschrieben hat, das Thema finanzielle Bildung in Deutschland nach vorne zu bringen. Imutomi ist ja entstanden, da ich selber vor acht Jahren angefangen habe, das erste Mal mich mit dem Thema Immobilieninvestments zu beschäftigen, weil ich einfach keine Ahnung hatte von Aktien, ETFs, Kryptos und was weiß ich nicht, was es alles gibt.(...) Und daraus resultierend geschuldet meinem Sohn Elias, der mich 2020 auch während Corona auf TikTok gebracht hat, dass ich ganz so in die Sozialen Medien gebracht habe und gemerkt habe, je größer ich geworden bin, wie finanziell umgebildet wir sind in Deutschland. Schon vom Elternhaus geht es ja los, weiterhin in die Schule, bis dann eben dann das echte Leben beginnt. Und ich merke, wie ich schon eingangs auch erwähnt, ich habe viele Polizisten, die bei mir Immobilien kaufen,
(...)
wie heiß Polizisten oder Polizistinnen drauf sind, da ihren Weg auch in die Richtung einzuschlagen, sich finanziell irgendwo auch unabhängig von ihrem Dienst als Beamte oder Beamtin ein zweites Standbeil vielleicht aufzubauen oder ihre Pensionrente aufzubestauen am Ende des Tages. Bist du der Meinung, der müsste auch in der Polizei mehr dafür getan werden so, dass Polizisten, Beamte, Beamte finanziell irgendwie ein bisschen abgesicherter sind?(...) Tatsächlich nicht. Also wir sind da schon sehr gut abgesichert.
(...)
Was nicht bedeutet, dass man privat sich dann nochmal weiterentwickeln kann.
(...)
Aber ein anderer Aspekt, weil du das Thema Bildung angeschnitten hast,(...) ich habe im Rahmen meines Buches auch mit Lehrern gesprochen.
(...)
Und relativ häufig haben mir ganz viele Lehrkräfte gesagt, dass was sie dann in den Schulen vermittelt bekommen hat mit der Lebensredite, die überhaupt nichts an der Brause brauchen, nie wieder, auch in einem bestimmten Ausbildung, nie wieder. Aber wie macht man eigentlich so eine Steuererklärung? Wie geht man mit Geld um? Was überhaupt sind vernünftige Investitionen? Also das, was man im Leben wirklich braucht. Ich gehe noch viel existenzieller um. Was darf in den Mietvertrag rein und was nicht, wenn du deine erste Wohnung anmietest? Ja, so was. Also Hallo Realität, Willkommen Welt. Hier bin ich, der 18-jährige Manuel und ich bin schulisch zumindest schon mal vorgebildet und jetzt stelle ich mich der Lebensrealität. Also ich habe zum Beispiel ich persönlich nie wieder meinem Leben den Satz des Pythagoras gebrochen. Ich wollte es gerade sagen, ich schwöre es dir. Ich wollte ja gerade anfangen zu sprechen und sagen, hey, du kannst den Satz des Pythagoras beherrscht du perfekt, aber du hast keine Ahnung, ob dein zukünftiger Vermieter dich gerade abzieht, ob die Nebenkosten abrechnen und gerechtfertigt ist oder nicht. Oder ob du vielleicht mal eine Steuererklärung machen solltest, weil du vielleicht 1000 oder 2000 Euro zurückbekommst. Es ist halt absurd. Und ich glaube, da gehört auch noch vieles auf dem Prüfstand grundsätzlich auch im Sozialstaat. Übrigens, ich glaube auch nicht, dass ein Polizeibeamter studieren muss, drei Jahre, um ein guter Polizeibeamter zu sein.(...) So, das Einzige, was ich weiß ist, wir haben immer unterschiedliche Generationen mit unterschiedlichen Bedürfnissen. Wenn Polizei in der Konkurrenz mit dem demografischen Wandel und in der Konkurrenz mit den besten Köpfe nicht abgehängt werden möchte, dann müssen wir ein noch mehr attraktiverer Arbeitgeber werden. Ja, so würde ich schon formulieren. Und wir müssen mit der Zeit mitgehen, Digitalisierungsprozesse und künstliche Intelligenz, Riesenthema, anonymisierte Vereinserkennungssoftware und alles so. Jetzt wird dann aber sehr plastisch, dann sicherheitsspezifisch oder thematisch. Fakt ist eins,(...) Behörden müssen sich weiterentwickeln. Und da tun wir uns unheimlich schwer mit.
(...)
Also das eine ist so die Erwartungshaltung, das andere ist das der politische Betrieb, der dann so hinten ranrückt. Und dann hängen wir uns selber ab.(...) Aber ja, ich weiß gar nicht.
(...)
Polizisten, ich glaube, die haben einfach so eine Bereitschaft für sich und ihre Familie Fürsorge zu leisten.
(...)
Er Vorsorge, nicht Fürsorge, Fürsorge vielleicht auch aber Vorsorge. Vielleicht kommt das daher. Aber ehrlich gesagt, das ist eine super spannende Frage. Ich höre mich mal um, warum das da eigentlich so ist, weil da bin ich echt blank. Also ich hab keine Ahnung, wie ich es ganz am Anfang des Podcasts hatte, ob das so ist, weiß ich gar nicht. Ja, es ist wirklich krass, wie viele Beamte mir begegnen, wie ich ansprechen, ob Bundespolizei im Flughafen, ob Streife da draußen, egal wo, ob es irgendwann mit dem Fahrrad unterwegs ist oder im Kastenwagen oder wie auch immer. Die witzigste Situation war, da lache ich heute doch drüber, hier in Stuttgart ist so ein Hauptrevier auf der Theodor-Häusch-Straße, so ein großes.
(...)
Und da bin ich dort mal hin, hab da eine Anzeige gegen Unbekannt erstattet, weil da jemand Fahrerflucht begann, also ein Unfall mit Fahrerflucht an meinem Fahrzeug, das geparkt hat vom Haus.
(...)
Dann bin ich hin, der Kollege hat die Anzeige aufgenommen und zumal dazu seinen Daily Doing gemacht. Dann kam so, gefühlt ein Beamte und eine Beamte nach der anderen immer vorbei. Ah, Immu Tommy,(...) sie auch hier oder du auch hier, mich geduz hier, dann der andere, hey du hast die gleiche Brille wie ich und irgendwann so nach dem 20. Beamten, der mich angesprochen hat, hat der Kollege der da gesagt, entschuldigen Sie, wer sind Sie eigentlich?
(...)
Weil irgendwie das ganze Revier kennt Sie, ich komm hier richtig blöd vor. Aber was machen Sie denn? Ich rate bis denn über Finanzen, Immobilien und so weiter, über solche Themen auf dem Sozialministerium. Wie heißen Sie, wenn ich fragen darf? Man hat da seine Hände gezückt und hat mich dann gesucht und gesagt, oh mein Gott,(...) 28, meine Freunde folgen Ihnen so, ich wusste gar nicht mehr, sie sehen. Das tut mir leidigstup. Alles gut, ich bin ja auch nicht das Maß aller Dinge, ihr müsst mich ja nicht kennen, aber das fand ich halt so witzig. Ich finde das aber geil, ich finde das cool zu sehen. Und das hat mir auch so ein bisschen die Augen geöffnet, gerade so was Kollegen und Kolleginnen von dir angeht, meine Meinung über Polizisten zu ändern und zu sagen, hey das sind ja auch nur Menschen wie ich oder wie andere, die auch nur Bedürfnisse, Wünsche haben oder auch verletztbar sind. Ich habe auch viele Polizisten erlebt, die wirklich Deep Talk mit mir geredet haben, die dann wirklich eine krasse Verletzlichkeit gezeigt haben,
(...)
Ängste gezeigt haben, Sorge gezeigt haben, als sie mit mir gesprochen haben, wo ich da merkte, okay krass Alter, das sind ja doch keine Maschinen, das sind ja doch Menschen, die da irgendwo sitzen. Ich meine, das merkt man gerade dann,(...) bei diesem Herr an haben wir jetzt quasi alles durch, die aufgeregte Gesellschaft, die böswilligen, die Berufssympathien, Diskreditieren, Diffamieren und den ganzen Quatsch. Und diese ganzen Videostipsel, die du angesprochen hattest und das macht was mit Polizisten. Wir dürfen einzig mal nicht vergessen,(...) oft geht der Polizist hin, nehmen wir den Fall Mohamed Ramay in Dortmund, der junge Mann, der erschossen worden ist,(...) da wurden die Kolleginnen und Kollegen öffentlich medial quasi schon fast hingerichtet,
(...)
ohne dass sie was gemacht haben, also falsch gemacht haben, später im rechtstaatlichen Verfahren hat ein Gerichter festgestellt, das war rechtmäßig.
(...)
Wir stellen uns hin, sind total reaktionär, Politik geht sofort hin und alle Härte und so und Unschuldsvermutung gilt für Polizei, wir haben das schon dreimal nicht mehr und also ein Quatsch mehr.
(...)
Und überlegt gar nicht, was das für eine Auswirkung insbesondere auf junge Menschen hat, junge Polizisteninnen und Polizisten.
(...)
Die kommen in eine lebensbedrohliche Einsatzlage und dann normalerweise ist es so, da wird man zum Einsatz gerufen, Messerdelikt, aus dem Auto raus, Automatismen, Personen niedersprechen, macht sie nicht, Schussabgabe feierabend, das wäre perfekt.
(...)
So, damals bei den Klimaklebern, da können wir ein Video, da ist ein Autobahnpolizei in Bayern, dann hat man ja woanders ganz woanders gesehen, ganz anders gesehen, steigt der Kollege aus, der Bayerischen Landespolizei und zieht den da über die Leitplanke, wie Bruce Lee nicht hätte besser machen können, großartig, hat natürlich auch einen Schützdom nach sich gezogen, aber in Bayern ticken die unanlass. Worauf ich hinaus will, die Leute müssen mal überlegen, dass dieses pietätlose Verhalten Beamte einschüchtert, warum? Weil die Familie haben, weil die Emotionen haben, weil die der erste Gedanke ist. Wenn ich in der Presse so auseinander genommen werde in der Öffentlichkeit, dann kann ich mich erschießen auf gut Deutsch. So, und man geht da nicht unbeschwert in so eine Einsatzlage rein, überall hat man diese verkackten Handys vor der Nase, so, ja und man weiß schon, nur da wird nicht der Sachwalt im Gänze... Manchmal ist das auch den Einsatz. So ist das, das ganze Prozedere und das macht was mit den Leuten, weil da auch der politische Rückhalt in Gänze fehlt. Und das finde ich hochgradig unanständig und das ist dann auch zum Punkt, wo Leute, auch gerade Social Media, die Reichweite haben, auch helfen können.(...) Montana Black hatte ja auch mal so ein Video gemacht, der hat zwar moralisch völlig überzogen in seiner Rhetorik, aber er hat im Kern recht gehabt. Also mal ein Reichweitenstarker Mensch, der junge Menschen auch erreicht, der wertschätzt über die Polizei spricht. Das ist wichtig, das dürfen wir nicht verkennen. Es liegt nicht immer nur an Gewerkschaften oder an Individualpersonen. Social Media ist ein essenzieller Bestandteil, es wird von jungen Menschen fast auch schließlich konsumiert.
(...)
Und da sind Reichweite, starke Influencer, Accounts, egal in welchen Milie sie unterwegs sind, ein ganz wesentlicher Faktor, wenn es um Wertschätzung und Respekt gegenüber Polizeibeamte nicht nur, aber vor allem geht. Das muss man, also, ja, hat eine große Verantwortung. Ich finde das sowieso auch da wieder doppelmoral das knallt. Auf der einen Seite wünschen sich die Menschen mehr Härte und Durchschlagskraft bei der Polizei. Auf der anderen Seite ist die Durchschlagskraft mal da bei der Polizei, wird sie auch kritisiert.(...) Und das beobachte ich sehr, sehr oft. Die Menschen schreien nach der einen Seite. Wenn diese Seite aber dann durchgeführt wird, schreien sie weder, dass das nicht passt.(...) Diese Doppeldeutigkeit, diese Doppelmoral, die zieht sich durch so viele Ebenen bei uns durch, dass ich denke manchmal so, hey, wir Menschen verlieren irgendwie den Verstand hier. Also das kann ja nicht mit rechtem Dingen zugehen. Also um mal die andere Seite zu beleuchen, weil auch das gehört so weit dazu, Corona muss ich mal wieder ansprechen. Die ganz Heftigen sagen, die Polizei. Ich habe kein Vertrauen mehr in die Polizei, weil die Polizei mir das angetan hat.
(...)
Kritisieren aber in gleichen Artenzug, dass die Linken immer wieder pauschalisieren. Die Rechten, die Gewalttäter, die Nazis. Also sie bedienen sich demselben Stilmittel. Es war nicht die Polizei, es war ein Polizist, schlimmstenfalls mehrere. Nichts davon ist gut. Das ist ja wie wenn ich eine Straftat ausüben und dann sagen, die Quarten. Dabei war es ein Quartier. Genau, das ist der Punkt. Also ich will das nicht tabuisieren, ich will das nicht bagatellisieren, ganz im Gegenteil. Ich bin großer Befürworter, gerade im Bereich der Corona-Zeiten, das alles wieder aufzuklären, alles aufzurollen, transparent zu sein. Da wurden mehr als genug Fehler gemacht, aber es ist doch nicht die Polizei gewesen, sondern es war der Polizist, die Polizistin. Wir müssen differenzieren. Ich muss mich dazu auch zwingen, das gebe ich auch ganz offen zu. Ich bin auch ein Mensch mit Emotionen und großer Klappe im Teilen.
(...)
Klar, ich muss mich auch immer wieder dazu zwingen, so, Ostermann, jetzt fahr mal wieder einen Gang runter, überleg genau, was du sagst, mich wegen der politischen Korrektheit, sondern damit ich es auch vernünftig adressiere, wo es hingehört, damit ich nicht pauschalisierend bin. Fehler macht jeder gar keine Frage, immer wieder und wird auch so bleiben. Aber es ist halt verrückt, dass die sich gegenseitig kritisieren, aber die gleichen Stilmittel nur in anderen Positionen verwenden.
(...)
Eine letzte Sache noch, bevor wir zum Schluss kommen, die fand ich ultra witzig. Das habe ich jetzt glaube ich im Urlaub gesehen, da gab es ja jetzt vor kurzem eine Polizistin, die ziemlich viral gegangen ist auf den sozialen Medien.(...) Ich glaube, du weißt, von welcher Polizistin ich spreche. Da gab es einen Mann, der wollte nicht, dass ein Reporter Bilder von ihm macht und die Polizistin hat ihn zurückgedrängt und von Pressefreiheit gesprochen und hat zum Schluss auch gesagt, da piste ich. Und das in einem Ton und in einer Durchschlagskraft in Art und Weise.(...) Ich habe mir das angeguckt, ich war gerade in der Türkei im Urlaub in der Familie, ich musste so lachen, weil ich das so witzig fand.(...) Weil ich dachte so, das war wahrscheinlich in vielerlei Hinsicht krass, weil jetzt ihnen als Mann wahrscheinlich schon mal getriggert hat, dass eine Frau ihnen in die Schranke weist und die hat das mit einem so krassen Durchsetzungsverbögen gemacht, dass ich dachte, Jo, das muss wahrscheinlich auch bei euch Polizisten wirklich so durchgereicht worden sein, dieses Video, was da viral gegangen ist, das knallt. Also das ist erstmal großartig, was sie gemacht hat. Genial, dass das so durch die Decke geschossen ist, weil jetzt zeigt das eins, wir kriegen ja immer diese Videos, wo insbesondere unsere, meine Kolleginnen,(...) ins schlechte Licht gerückt sind, weil sie fragt, wie die Dinge da gerade tun. Das, was du da gesehen hast, da kenne ich die Hunderte von Beispielen, das ist die Realität, so sind die meisten Kolleginnen drauf.
(...)
Also die lassen sich da mal gar nichts sagen, die lassen sich auch nicht die Butter vom Brot nehmen und ansonsten gibt das nach recht staatlichen und rechtmäßigen Maßnahmen Kassala. Also das, was die Kolleginnen da gemacht hat, passiert so häufig, die sind großartig und man bedingt sich natürlich auch gegenseitig. Also wie gesagt,(...) alles daran ist genial, so arbeiten so viele Kolleginnen da draußen und man kann nur sagen, diese ganze toxische Männlichkeit von diesen halbstarken,(...) ich finde das immer faszinierend, wie man sieht, wie kleinlaut die werden, weil da eine selbstbewusste Polizei beim Themenkommens, so mal pass mal auf, hier gilt nicht das Recht eines Mannes, hier gilt auch nicht das Recht einer deiner Überheblichkeit, hier gilt das Recht nach unserem Gesetz und ich als Exekutive setze das um und durch und du machst das jetzt ansonsten, gibt das Ärger. Und, glaub mir mal ganz sicher, der Mann hat deswegen in Schnabel gehalten, weil er wusste die nächste Konsequenz ist, das auf Video aufgezeichnet wird, das genau die Frau Ihnen auf den Halsfall licht. Ich hätte das, glaube ich auch.(...) Manuel, du hast einen Wunsch frei als Polizist und du hast einen Wunsch frei als Privatperson.(...) Was wäre das?
(...)
Als Polizist würde ich mir tatsächlich in allererster Linie wünschen, dass die Polizei endlich,(...) endlich politisch diese Wertschätzung und Rückendeckung bekommt und den Stellenwert, den sie verdient hat, weil dann wird sich vieles verbessern.
(...)
Und Privat würde ich mir tatsächlich wünschen, dass eigentlich alles so bleibt wie es ist, weil ich habe eine grandiose Frau, die so viel Scheiße schon mitgemacht hat. Und die immer noch da ist? Die immer noch da ist, die sicherlich tausend Gründe gehabt hätte, schon zu gehen. Tolle Familie, die sie mir auch geschenkt hat mit meinen beiden Kindern.(...) Und ich finde,(...) wenn ich so rückblickelt, das was ich habe, eigentlich bin ich reich beschenkt, zumindest emotional, finanziell, bin ich halt Barmt.
(...)
Auch nicht so schlecht dargestellt. Aber auch das zeigt wieder, das bringt mir wieder zu meinem Thema zurück. Auch du bist ein Mensch. Hinter diesen harten Worten, vielleicht die du manchmal von dir gibst, hinter Aussagen, die du tätigst, hinter Twitter-Posts, die du später bereust, wie auch immer, zeigt jetzt dein privater Wunsch, den du hast. Du bist auch nur ein Mensch und hast auch Gefühle und hast auch schwierige Situationen in deinem Leben gehabt, die du gemeistert hast.
(...)
Unglücklicherweise nicht alleine, denn deine wundervolle Frau hat dich dabei unterstützt und ist den Weg gemeinsam mitgegangen. Ich hoffe noch, bis ans Lebensende. Das hoffe ich auch. Das wünsche euch beiden und eure tollen Familie.
(...)
Ich bedanke mich wirklich von tiefstem Herzen, dass du den Weg aus Münster fünf Stunden lang heute auf dich genommen hast, mein Gast gewesen bist. Ich glaube aber, es wird noch ein zweites Mal geben, sagt mir so mein Gefühl.
(...)
Aber ich fand es großartig, dass du meinen Wunsch nachgegangen bist und auch wahrscheinlich den Wunsch vieler Kolleginnen und Kollegen, die dir die Nachricht damals zugesandt haben per Instagram.(...) Und dass auch so relativ zügig und problemlos funktioniert hat. Vielen, vielen Dank, dass du mein Gast warst und Dinge aufgezeigt hast und über Teilen geredet hast, vielleicht auch, dass du die viele Leute interessiert hat.
(...)
Meine Community auch. Mich vor allem, weil ich sehr neugierig bin, weshalb ich ja dieses Podcast-Format gestartet habe und auch unterschiedliche Persönlichkeiten hier mal hinsetzen wollte,(...) die so erzählen, was sie so durchmachen,(...) welchen Weg des Erfolgs oder auch Misserfolgs. Sie entlegen es, Gott ja, beides zum Leben. Und wie sie vor allem mit solchen Situationen umgehen.
(...)
Ja,(...) also von Herzen gerne. Vor allem ein zweites Mal wieder. Ich habe mich auch wirklich riesig gefreut und ehrlich, ich finde es großartig, dass Menschen aus zwei unterschiedlichen Ecken, nicht nur der Republik, sondern auch beruflich zueinander finden.(...) Und das war sehr kurzweilig. Und ja, wie gesagt, von Herzen immer wieder gerne. Und ich bin vielfahrer, ein bequemes Auto. Auf der Rückfahrt höre ich mir da noch eine weitere Podcast-Folge von Herrn Neumann. Sehr schön. Dankeschön. Danke.
Neuer Kommentar